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Kampf gegen Fachkräftemangel: Regierung bietet bis zu 115 Prozent mehr Geld

Die Debatte um die Viertagewoche in Deutschland wird lauter. Ein EU-Partner geht den umgekehrten Weg, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel geht Griechenland neue Wege. Die Sechstagewoche soll den Mangel kompensieren.
© IMAGO/Rupert Oberhäuser

Habeck: Auf dem Arbeitsmarkt fehlt es "an allen Ecken und Kanten"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht im Mangel an Arbeitskräften das "größte strukturelle Problem" für die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren. Längst gehe es nicht mehr nur um einen Fachkräftemangel, sagte Habeck in Berlin.

Der Fachkräftemangel macht der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Laut dem Institut für Deutsche Wirtschaft konnten im letzten Jahr 570.000 Stellen nicht besetzt werden, trotz einer neuen Rekordbeschäftigung mit 45,9 Millionen Menschen in einem Berufsverhältnis. Dadurch gehen der Wirtschaft in diesem Jahr Produktionskapazitäten im Höhe von 49 Milliarden Euro verloren.

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Doch die fehlende Arbeitskraft ist kein rein deutsches Problem, auch die griechische Wirtschaft ächzt unter dem Mangel. Während hierzulande die Debatte um eine Viertagewoche immer intensiver wird, schlägt Griechenland genau den umgekehrten Weg ein.

Griechenland will Fachkräftemangel mit Sechstagewoche bekämpfen

Denn um die fehlenden Arbeitskräfte zu kompensieren, setzt das südeuropäische Land künftig auf eine Sechstagewoche! Der durchschnittliche griechische Arbeitnehmer arbeitet bereits über 1.800 Stunden im Jahr, 500 Stunden mehr als die Deutschen. Diese Schlagzahl kann ab dem 1. Juli noch weiter erhöht werden.

Per Gesetzesänderung, die bereits im Herbst beschlossen wurde, wird die erlaubte Arbeitszeit auf 48 Wochenstunden an sechs Tagen erhöht. Das System zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beruht auf Freiwilligkeit, im Gegenzug winkt ein lukrativer finanzieller Zuschuss.


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Die Arbeitsreform sieht vor, dass die Arbeit an Samstagen mit einem Zuschlag von 40 Prozent entlohnt wird. An Sonntagen ist sogar ein Plus von 115 Prozent vorgeschrieben! Arbeitgeber erhalten zudem die Erlaubnis, ihre Beschäftigten künftig erst einen Tag vor deren Arbeitsbeginn über die Beschäftigung zu informieren.

Wer seinen Kontostand noch weiter aufpolieren möchte, der darf dank des Gesetzes zusätzlich zum Vollzeitjob einem Nebenjob nachgehen. Bis zu fünf Stunden pro Tag dürfen die Griechen in diesem Verhältnis arbeiten. Schöpft man das volle Potenzial aus, steht unter dem Strich eine Höchstarbeitszeit von 78 Stunden pro Woche!

Von der Maßnahme gegen den Fachkräftemangel soll insbesondere die Tourismusbranche profitieren. So könnten künftig die fehlenden Arbeitskräfte binnen der Hauptsaison kompensiert werden. Die Regierung erhofft sich von dem Vorstoß zudem, der Schwarzarbeit entgegenzuwirken.