Die meisten 10 D-Mark Silbermünzen haben viele Jahre in der Geldbörse hinter sich. Seitdem die Deutsche Mark nicht mehr offizielles Zahlungsmittel der Bundesrepublik ist, gehen in den Prägestätten nur noch Euromünzen über das Band. In verstaubten Sammelheften oder selten genutzten Schubladen findet man trotzdem noch einige der alten Münzen. Besonders Gedenkmünzen mit speziellen Motiven machen viel her. Als Besitzer hofft man deshalb darauf, auf einem Vermögen zu sitzen. Doch das mit dem Verkauf einer alten 10 DM Münze zu bekommen, ist nur selten möglich.
Einige Seiten bieten die Münzen für hohe Summen an. Manchmal werden sie für mehrere tausend Euro angeboten. Von diesen Versprechungen sollte man sich allerdings nicht zu schnell locken lassen. Ein Besuch beim Experten sorgt in einigen Fällen für eine herbe Enttäuschung. Trotzdem sollte man alte DM-Münzen deshalb nicht unbedacht zur Bank bringen und sie gegen Euro eintauschen.
10 DM Silbermünzen: Die Qualität ist wichtig
Die Deutsche Mark war von 1948 bis 1998 offizielle Währung in der Bundesrepublik. Am 1. Januar 1999 wurde sie dann endgültig vom Euro abgelöst. Trotzdem sind manche auch heute noch im Besitz alter D-Mark Münzen. Laut der Deutschen Bundesbank belief sich diese Summe 2023 auf 12,4 Milliarden DM. Würde man das Geld heute gegen Euro umtauschen, hätte man am Ende aber nur ungefähr die Hälfte der ursprünglichen Summe in Euro in der Hand. Das liegt an dem Wechselkurs: 1 Euro entspricht 1,95583 DM. Dieser Kurs wurde 1990 in der sogenannten „Euro-Verordnung I“ festgelegt. Deshalb ändert sich auch an dem Wert der D-Mark nichts. Doch die herkömmlichen Münzen, die in hohen Mengen geprägt wurden, sind ohnehin für Sammler oft uninteressant. Hier ist das Umtauschen bei der Bank die lukrativste Option. Es gibt allerdings auch da einige Ausnahmen.
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Will man eine Münze an Sammler verkaufen, ist immer auch der Zustand ein ausschlaggebender Punkt für den Wert der Münze. Egal, ob Fehlprägung, Gedenkmünze oder normale Kursmünze. Wer eine Münze hat, die heute noch gut erhalten ist, sollte sich umschauen, wie viel diese wert sein könnte. Besonders nach dem Krieg kam man nur selten auf die Idee, Münzen sammeln zu wollen. Die meisten DM haben Jahre in der Geldbörse hinter sich und sind durch unzählige Hände gegangen. Entsprechend selten sind alte D-Mark Münzen in einem sehr guten Zustand. Dabei gilt: Je besser der Zustand, umso höher der Wert in Sammlerkreisen. Bereits kleine Kratzer oder Dellen können den Wert schmälern, weiß auch Guy Franquinet, öffentlich bestellter und vereidigter IHK-Sachverständiger für Deutsche Münzen ab 1871 und Euro-Umlaufmünzen.
Gut erhaltene Silbermünzen sind selten
Bei der Bewertung von Münzen gibt es eine ganze Skala. Diese reicht von „gering erhalten“ bis „Stempelglanz“. Stempelglanz ist der höchste Grad, den eine Münze erreichen kann. Dabei hat die Münze keine Kratzer oder andere Beschädigungen. Allerdings kommt das nur selten vor. Nachdem eine Münze im Umlauf war, hat sie in den meisten Fällen einen Erhaltungsgrad von „vorzüglich“ oder „sehr schön“. Aber auch das reicht bei einer 10 DM Münze meist nicht aus, um einen hohen Preis zu bekommen. Bei Ebay und anderen Auktionsprotalen werden einige der Münzen für mehrere hundert Euro angeboten. Diese hohen Summen bekommt man allerdings nur selten. Selbst Münzen mit Spiegelglanz oder polierter Platte können mit diesen Versprechungen in der Regel nicht mithalten.
Münzen mit Spiegelglanz haben, wie der Name schon verrät, eine spiegelnde Oberfläche. Bei Händlern sind sie beliebt, weil sie im Gegensatz zu Münzen aus normalen Prägungen einen stärkeren Glanz haben. Bei den 10 DM Münzen ändert das jedoch, bis auf ein paar Euro, nur wenig am Preis. Ähnlich sieht es bei Münzen mit polierter Platte aus. Eine polierte Platte beschreibt das Herstellungsverfahren der Münze. Sie werden mehrmals mit speziellen Stempeln geprägt. So bekommt man eine stark glänzende Münze mit mattem Motiv. Wurde eine Münze mit einer polierten Platte geprägt, steigert das in der Regel auch ihren Wert. Bei 10 DM Münzen ist das allerdings kaum der Fall.
Gedenkmünzen der 10 D-Mark
Gedenkmünzen sollen Jubiläen, Todestage und nationale Themen würdigen und daran erinnern. Selbst für die erste 10 DM Gedenkmünze von den Olympischen Spielen 1972 bekommt man nur wenige Euro – auch wenn manche Seiten anderes versprechen. Sie wurden in millionenfacher Auflage geprägt und sind deshalb keine Raritäten. Insgesamt gibt es 37 Silber-Gedenkmünzen. Die letzten wurden 2001 geprägt und zeigen das Bundesverfassungsgericht, das Katharinenkloster Meeresmuseum Stralsund und den Komponist Albert Gustav Lortzing. Sie bringen zwar kein Vermögen. Aber immerhin etwas mehr als den eigentlichen Materialwert bekommt man für die Münzen wenn man sie versucht, an einen Händler zu verkaufen.
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Der Materialwert kann manchmal höher als der Umtauschkurs sein. Bei der Deutschen Mark ist dieser Kurs konstant. Bis 1997 wurden die 10 DM Gedenkmünzen aus 625er Silber geprägt. Zwischen den Jahren 1998 bis 2001 sind sie aus 925er Sterlingsilber geprägt worden. Eine Münze wiegt 15,5 Gramm. Bei einem Silberkurs von 656 Euro pro Kilogramm bekäme man für eine Münze, die vor 1998 geprägt wurde 6 Euro. Wurde sie in den darauffolgenden Jahren geprägt, bringt sie 9 Euro. Würde man die Gedenkmünze umtauschen, anstatt sie einzuschmelzen, bekäme man 5,11 Euro. Der Silberanteil ist also höher als der eigentliche Umtauschwert.
Für eine 10 DM-Münze aus Silber bekommt man in der Regel beim Händler nur einige Euro mehr, als ein Umtausch bei der Bank bringen würde. Sogar Gedenkmünzen bringen kein Vermögen. Eine Einschätzung vom Händler ist allerdings trotzdem sinnvoll. Denn der Preis ist auch abhängig davon, wie beliebt die Münze gerade bei Sammlern ist. Unter Umständen hat man Glück und die Münze ist im Moment hoch im Kurs. Münzen mit Spiegelglanz oder polierter Platte haben darüber hinaus meist bessere Chancen, einen hohen Preis zu erzielen. Das ist auch bei 5 DM Silbermünzen der Fall.