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Humanitäre Schande im Israel-Krieg: „30 bis 40 Prozent sind Kinder“

Während die Politiker den Israel-Krieg am grünen Tisch lösen wollen, geht das Leiden im Gazastreifen weiter. Betroffen sind vor allem Kinder.

Der Israel-Krieg fordert täglich zivile Opfer im Gazastreifen. Betroffen sind vor allem Kinder.
© IMAGO/NurPhoto

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Die USA versuchen im Israel-Krieg zu vermitteln und pochen auf ein diplomatisches Friedensszenario. Am Donnerstag (15. August) berichtet das Weiße Haus über einen „vielversprechenden Beginn“ der neuen Verhandlungsrunde in der katarischen Hauptstadt Doha. Zur gleichen Zeit sorgt ein Interview der Hilfsorganisation Cadus für Entsetzen.

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Während sich Vertreter der Weltpolitik an den grünen Tisch setzen und hier über eine Waffenruhe im Israel-Krieg verhandeln, geht das flächendeckende Leiden im Gazastreifen weiter. Die täglichen Einschläge bedrohen die Zivilbevölkerung – vor allem Kinder!

Das offenbart ein Interview der Hilfsorganisation Cadus, die seit Kriegsausbruch im Gaza aktiv ist. Die deutsche Hilfsorganisation leistet unter anderem medizinische Nothilfe und ist auch in der Ukraine aktiv. „Die sogenannte humanitäre Zone wird fast täglich beschossen. Es gibt absolut keinen sicheren Platz für Palästinenser und kaum Sicherheiten für Helfer“, erzählt Patrick Münz, Einsatzleiter in Gaza, im Interview mit Phoenix.

Israel-Krieg: Über 130.000 Opfer im Gazastreifen

Er berichtet, dass er solche Zustände wie im Gazastreifen noch nie gesehen habe. Die israelischen Behörden gehen von 39.623 Todesopfern und 91.469 verletzten Personen aus (Stand 8. August). „Über zwei Millionen Menschen sind auf engstem Raum eingesperrt. 30 bis 40 Prozent der betroffenen Patienten in den Krankenhäusern sind Kinder“, so Münz weiter. Helfer, Medikamente und medizinisches Gerät würden an allen Ecken fehlen.


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Die Situation in den Krankenhäusern sei derart angespannt, dass zahlreiche Patienten abgelehnt werden müssen. „Menschen, die mehr als 50 Prozent Verbrennungen haben, werden gar nicht mehr auf die Intensivstationen gebracht, da sowieso klar ist, dass, selbst wenn wir sie stabilisieren könnten, sie trotzdem in den nächsten Tagen sterben würden, weil die medizinischen Hilfsgüter einfach nicht da sind“.

Täglich würden neue Raketen „über unseren Kopf“ fliegen. Auch Artillerie-Einschläge seien an der Tagesordnung. Dies würde nicht nur die Opferzahlen weiter steigen lassen, sondern sei auch eine große Gefahr für alle Helfer. „Wir brauchen diesen Waffenstillstand dringend.“