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NRW: Frau schaut sich in ihrer Wohnung um – es ist ein Abschied für immer

Zu Hause in der Wohnung sitzen, das schöne Porzellan betrachten, mit den Töchtern und dem Enkel lachen. Das war Ellas letzter Wunsch.

NRW Frau Wünschewagen
© imago images/Shotshop

Einmal noch das Meer sehen - der Essener Wünschewagen nimmt Todkranke mit auf Reisen

Sie wollen das Meer sehen, einen Theaterbesuch erleben oder zur Hochzeit ihrer Enkel - der Essener Wünschewagen erfüllt die letzten Wünsche von todkranken Menschen.

Oftmals sind es gerade die kleinen Dinge und Momente, die für Menschen am Ende ihres Lebens von großer Bedeutung sind. Diese Wünsche zu erfüllen, kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen von unschätzbarem Wert sein. So erging es auch Ella. Sich in der eigenen Wohnung umschauen – was für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit ist, war für die Frau aus NRW ein letzter großer Traum.

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An einem Sonntag hat das Team des ASB-Wünschewagens aus Münster diesen besonderen Dienst übernommen. Die ehrenamtlichen Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) fuhren nach Soest in NRW, um Ella (Name auf eigenen Wunsch geändert) abzuholen. Von dort ging es ein letztes Mal in ihre eigene Wohnung in Hamm.

NRW: Ella sucht das Kleid für ihre Beerdigung aus

Die Strecke war kurz, ein Hindernis vor Ort umso gravierender. Ella wohnte im Obergeschoss – für die sterbenskranke Frau inzwischen ein Ort, den sie aus eigener Kraft nicht mehr erreichen kann. Doch das Team des Wünschewagens hatte alles bedacht, wie der ASB jetzt auf Facebook berichtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamm standen bereit, um dabei zu helfen, Ella behutsam ins Obergeschoss zu tragen.


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In der Wohnung angekommen, hatte Ella die Gelegenheit, sich noch einmal umzuschauen und Abschied zu nehmen. Ihr Porzellan bedeutete ihr besonders viel und sie nutzte die Gelegenheit, auch das Kleid für ihre eigene Beerdigung persönlich auszusuchen. Ein bewegender Moment, in dem Ella ihre Töchter und einen Enkelsohn an ihrer Seite hatte.

Feuerwehr unterstützt das Wünschewagen-Team

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Nachdem diese besonderen Stunden vorüber waren, trugen die ehrenamtlichen ASB-Helfer und die Feuerwehrleute Ella wieder zurück in den Wünschewagen. Dank ihrer Hilfe kehrte sie wohlbehalten ins Hospiz zurück, um sich dort auszuruhen und die schönen Erinnerungen an ihr Zuhause noch einmal Revue passieren zu lassen.


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24 ASB-Wünschewagen gibt es heute bundesweit, der erste startete 2014 in Essen (NRW). Die Wünschewagen finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.