Bei der Gründung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) machte Sahra Wagenknecht klar, dass sie mit ihrer Partei auch Stimmen der AfD wegnehmen will. Das sollte vor allem zu den Ostwahlen im September deutlich werden.
Doch der Plan des BSW ging nicht wirklich auf. Das machen nun die Wahlergebnisse aus Sachsen und Thüringen klar.
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Wagenknecht-Ziel verfehlt
Obwohl es erst im Januar 2024 gegründet wurde, konnte das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ bei den Ostwahlen beachtliche Ergebnisse erzielen. In Sachsen erreichte die Partei ein Wahlergebnis von 11,8 Prozent, in Thüringen sogar 15,8 Prozent. Jetzt will die gleichnamige Parteichefin bei den ersten möglichen Regierungsbildungen des BSW mitreden.
Obwohl eine Regierungsbeteiligung damit zum Greifen nah zu sein scheint, konnte das BSW ein Ziel allerdings nicht erreichen: Eigentlich wollte die Partei die rechte AfD in den ostdeutschen Ländern klein halten, indem sie Protestwähler aufsammelt. Die Wahlzahlen zeigen aber etwas anderes, wie „Monitor“ berichtet.
Viele Wähler aus Links-Partei
Laut der WDR-Sendung kamen in Thüringen nur 11.000 Wähler von der AfD zum BSW. Das waren deutlich weniger als aus vielen anderen Gruppen. Mehr kamen von der SPD (12.000), der CDU (18.000) und den Nichtwählenden (27.000). Die meisten kamen jedoch mit 84.000 vor allem von der Linkspartei. Die Zahlen gehen aus dem Wahlforschungsinstitut „infratest dimap“ hervor.
In Sachsen kamen 23.000 Wähler von der AfD zum BSW. Aus der CDU (43.000) und von den Nichtwählenden (45.000) waren es deutlich mehr. Auch hier zeigte sich, dass die meisten Wähler, die ihr Kreuz beim BSW gemacht haben, von der Linkspartei (73.000) kamen.
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Viele Menschen wählten die AfD nicht wegen ihrer Ideologie, sondern aus Wut und Enttäuschung über die Politik aus Berlin, meinte Wagenknecht noch bei der BSW-Gründung im Januar. „Natürlich wünsche ich mir, dass wir viele dieser Menschen überzeugen können, auch bisherige Nichtwähler“, sagt sie. Eine Koalition mit der AfD hatte sie aber ausgeschlossen.