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Kreuzfahrt-Absage! Als Passagiere sich beschweren, greift Reederei zu drastischem Mittel

Sie freuten sich auf eine Kreuzfahrt um die ganze Welt, doch dann folgte die Absage. Ihre Beschwerden darüber dürften einige Passagiere nun bereuen.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Kreuzfahrten: Diese Ziele sind besonders beliebt

Für viele Urlauber sind Kreuzfahrten die perfekte Art zu Reisen. Laut einer "Statista"-Umfrage ist unter deutschen Urlaubern die Karibik ein sehr beliebtes Reiseziel.

Es sollte ein Kreuzfahrt-Spektakel der Superlative werden. Doch stattdessen entwickelte sich das Vorhaben zu einem Fiasko – sowohl für die Veranstalter als auch für die Reisenden.

Die US-Reederei „Villa Vie Residences“ plante eine dreieinhalb Jahre lange Kreuzfahrt um die ganze Welt. Und das immer und immer wieder. Ist die Route um den Globus abgefahren, geht es wieder von vorne los. 147 Länder, 425 Ziele – und das alles in einem schwimmenden Wohnkomplex, der deutlich komfortabler daher kommen soll als eine normale Kreuzfahrt. Ein verlockendes Angebot – wenn man es sich leisten kann. Bis zu 108.000 Euro pro Kabine (je nach Ausstattung) und eine Monatsgebühr von 2.250 Euro werden hier fällig.

Doch am Ende kam alles ganz anders. Denn das Luxus-Kreuzfahrtschiff hatte auch vier Monate nach dem geplanten Reisestart noch immer nicht den ersten Hafen verlassen! Da kann man den Frust einiger Passagiere gut verstehen. Doch wehe, man beschwert sich! Das kann üble Folgen haben…

Kreuzfahrt: Weltreise abgesagt

Das Portal „Business Insider“ hat sich mit Jenny Phenix unterhalten. Die 69-Jährige ist ein riesiger Kreuzfahrt-Fan. Das Weltreise-Angebot von „Villa Vie Residences“ wäre für sie die Erfüllung eines Traums gewesen. Ihren Job hatte sie gekündigt, ihr Haus in Florida zur Miete freigegeben. „Ich hätte den Rest meines Lebens auf diesem Schiff gelebt“, meint Jenny. „Es gibt keinen Zweifel daran.“

Doch dann nahmen plötzlich die Probleme ihren Lauf. Das Schiff entsprach nicht allen Sicherheitsvorkehrungen, saß monatelang in seinem britischen Starthaften fest – und dann meldete das Kreuzfahrt-Unternehmen Insolvenz an und musste die erste geplante Weltreise unter dem Namen „Life at Sea“ absagen. Aber Jenny wollte ihren Traum nicht aufgeben.

Obwohl sie für die erste abgesagte Reise noch keine Entschädigung erhalten hatte, buchte sie sich direkt eine Kabine für die zweite Reise. „So sehr wollte ich eine Weltkreuzfahrt“, erzählte sie. Insgesamt 16.700 Euro an Anzahlungen überwies sie aufs Konto der Veranstalter. Doch dann folgte der nächste Schock!

Passagiere beschweren sich – Rausschmiss!

Denn offenbar kündigte Veranstalter „Villa Vie“ einfach vorab Jennys Vertrag und den einer anderen Passagierin. Keine Weltreise für die Kreuzfahrt-Fans! „Business Insider“ liegen die Mails des Reederei-CEOs vor – und seine Erklärung für den Rauswurf der Passagierinnen klingt unfassbar: „Ständige Beschwerden und die Negativität“ der Frauen hätten zur Kündigung geführt.

„Sie haben sich nicht nur beschwert, sie haben uns direkt mit den Medien gedroht, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen“, wetterte er. „Am Ende des Tages haben wir die gleiche Option wie jeder andere, Geschäfte mit Menschen einzugehen oder nicht.“


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Doch Jenny und die andere Passagierin bestreiten, jemals solche Drohungen ausgesprochen zu haben. Stattdessen habe man sich lediglich über die terminlichen Verschiebungen der Kreuzfahrt beschwert – und über angekündigte Kabinen-Gadgets, wie virtuelle Fenster in fensterlosen Unterkünften (Bildschirme, auf denen Live-Aufnahmen des Meeres gezeigt werden), die dann jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gestrichen wurden.

„Wenn man mir ein Produkt verkauft, möchte ich das Produkt haben, kritisiert Jenny. „Sie haben es ständig geändert und Dinge weggenommen, und ich habe mich darüber beschwert.“ Ihre 16.700 Euro will die 69-Jährige gerne wieder zurückerhalten. Bisher hat „Villa Vie“ ihr nur knapp 7.000 Euro zurückgezahlt.