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Edeka-Bosse packen aus – das sind die Konsequenzen nach der Anti-AfD-Kampagne

Die Anti-AfD-Kampagne von Edeka brachte der Supermarktkette viel Kritik ein. Jetzt verraten die Bosse die Konsequenzen.

Edeka
© Foto: imago/reportandum / picture alliance / Paul Zinken/dpa | Paul Zinken

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Mit einer Anti-AfD-Anzeige sorgte Edeka im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen Anfang September für hitzige Diskussionen. Edeka warb für Vielfalt und lehnte die „Blauen“ ab, die als AfD zu verstehen waren.

Kritiker warfen der Supermarktkette mangelndes Fingerspitzengefühl, unnötige Politisierung und Dummheit vor, habe man doch selbst Blaubeeren im Angebot – obwohl man selbst schrieb, dass die „Natur die blaue Farbe als schädlich“ kennzeichne.

Die Frage ist also berechtigt: Plante Edeka eine ähnliche Kampagne gegen die AfD vor der Landtagswahl in Brandenburg (22. September)? Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ packen Edeka-Chef Markus Mosa und Chefkontrolleur Uwe Kohler aus. Eines ist klar: Eine solche Aktion gab und gibt es nicht – sie sei auch nicht geplant gewesen!

Edeka-Bosse packen aus

Kohler packt aus: „Wir stehen für die freiheitliche, demokratische Grundordnung ein. Aber wir wollen auch niemanden in seinem Denken und Handeln bevormunden. Der Grundtenor muss sein, dass Edeka für ALLE Kunden da ist.“

Auch sein Boss Mosa schlägt in die gleiche Kerbe, rudert nach der großen Kampagnen-Kritik zurück: „Ziel war es, zu einer gesellschaftlichen Diskussion anzuregen. Es tut uns leid, wenn das bei vielen Menschen anders angekommen ist.“

Doch nicht nur die AfD ist ein wichtiges Thema gewesen. Auch die happigen Lebensmittelpreise kamen zur Sprache, die rund 30 Prozent über dem Niveau von 2019 liegen. Müssen Kunden bald NOCH tiefer in die Tasche greifen als ohnehin schon? Das schließt Edeka-Chef Mosa aus, große Sprünge nach oben werde es nicht geben. Eine schlechte Nachricht hat er dann aber doch für die Kunden: Er gehe umgekehrt auch nicht von großen Senkungen aus. Der Grund dafür seien gestiegene Zinsen und Personalkosten.


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Nach Anti-AfD-Kampagne: „Tut uns leid“

Für Kritik sorgte auch die Meldung, in einigen Edeka-Märkten weniger Service an der Fleisch- und Käsetheke zu bieten. Das dementiert Chefkontrolleur Kohler. Er stellt klar: „Die Bedientheke steht nicht zur Diskussion. Sie ist und bleibt der Differenzierungsfaktor Nummer eins für Edeka, darin hat mich die aktuelle Debatte noch bestärkt.“ Allerdings sei es nicht leicht, dafür überall die richtigen Mitarbeiter zu finden. Bleibt zu wünschen, dass das bald besser gelingt – auch im Interesse der Kunden…