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Bus und Bahn in Duisburg: Gnade für Schwarzfahrer? Linke mit klarer Forderung

Schwarzfahrern droht in Duisburg eine saftige Strafe. Die Linke fordert den Entfall der Strafanzeige. Ob sie Erfolg haben?

Bus und Bahn Schwarzfahrer
© imago/Becker&Bredel

Das ist die Stadt Duisburg

Das sind die Sehenswürdigkeiten und einige wichtige Fakten über Duisburg.

Am Montag (23. September) versammelten sich die verschiedenen Gremien der Stadt Duisburg. In der Ratssitzung stand auch ein heikles Thema zu Bus und Bahn in Duisburg auf dem Programmplan.

Wer mit den Bussen und Bahnen der Duisburger-Verkehrsgesellschaft AG (DVG) ohne gültigen Fahrschein fährt, der macht sich strafbar. Schwarzfahrern droht ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro – Wiederholungstätern droht sogar eine Haftstrafe. Die Fraktionen B90/Die Grünen und Die Linke/Die PARTEI forderten nun, dass Strafanzeigen ab sofort in Duisburg nicht mehr gestellt würden. DER WESTEN kennt das Urteil und die eindeutige Meinung der DVG.

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Duisburg: Heikle Diskussion über Schwarzfahrer

„Dass Personen, die sich keinen Fahrschein für 3,30 Euro leisten können, aufgrund einer verhängten Geldstrafe noch immer oft in Haft gehen müssen, weil sie auch diese nicht bezahlen können, ist nicht tragbar. Falschparker:innen werden beispielsweise auch nicht angezeigt, obwohl das ein ähnliches Prinzip ist“, so der Appell von Nadine Bendahou.

Die Kreissprecherin der Linken Duisburg rief am 27. Juli 2024 sogar eine gleichnamige Onlinepetition ins Leben, um Kriminalisierung des Schwarzfahrens zu beenden. „15.500 Unterzeichner:innen zeigen, es handelt sich um ein Thema das bei den Duisburger:innen auf große Zustimmung trifft“, führt sie aus.

Deshalb forderten die Fraktionen B90/Die Grünen und Die Linke/Die Partei am Montag, „dass die Stadt Duisburg einen Beschluss erwirkt, der die DVG dazu anhält, ab sofort auf das Stellen von Strafanzeigen zu verzichten“. In anderen Kommunen wie Köln, Düsseldorf oder Münster werde immerhin ebenfalls bereits auf die harte Maßnahme verzichtet.

Linke verlieren – DVG wird deutlich

Doch der Antrag wurde von der Stadt Duisburg abgeschmettert und Schwarzfahren bleibt weiterhin kein Kavaliersdelikt. Auf Nachfrage von DER WESTEN macht auch die DVG klar, dass sie dem Entschluss zustimmen.


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„Fahren ohne Ticket muss eine Straftat bleiben. Durch das Herabstufen zu einer Ordnungswidrigkeit bestraft man vor allem die ehrlichen Fahrgäste, die das Fahren ohne Ticket am Ende über die Ticketpreise mitbezahlen müssen“, betont ein Sprecher und unterstützt damit die Stellungnahme des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu dem heiklen Thema.