Mit ihrem Rücktritt sorgten die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour für ein Polit-Beben. Grund für die Entscheidung seien die desaströsen Ergebnisse in den Ostwahlen. Politikerinnen und Politiker reagierten prompt auf den Schritt. Manche halten es hinsichtlich eines Neuanfangs für eine richtige Entscheidung, andere dagegen für unwürdig.
++ Dazu wichtig: Paukenschlag bei den Grünen: Lang und Nouripour treten zurück! ++
Zuspruch nach Grünen-Rücktritt
Die Grünen-Spitze zieht nach den Misserfolgen der Partei bei mehreren Wahlen personelle Konsequenzen. Die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour gaben in Berlin den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes im November bekannt. „Es braucht einen Neustart“, sagte Nouripour.
Für den Schritt gibt es von Politikerinnen und Politikern viel Zuspruch. „Persönliche Konsequenzen zu ziehen, ist nie einfach. Ihr beweist Mut und Haltung. Danke für so vieles! Alles Gute!“, schreibt SPD-Politiker und Ampel-Kollege Michael Roth auf der Plattform X.
„Die Zusammenarbeit mit meiner Wahlkreisnachbarin Ricarda Lang und Omid Nouripour schätze ich sehr. Respekt für die Entscheidung, dennoch ein großer Verlust, denn beide sind starke Unterstützer der Ukraine und zwei ganz feine Menschen!“, schreibt Roderich Kiesewetter (CDU) ebenfalls auf der Plattform.
Entscheidung ist „Unwürdig“
Anders sieht es Johannes Winkel, Vorsitzender der Jungen Union. Er pfeffert gegen die Grünen auf X, die Partei sei „nicht wegen ihrer Parteiorganisation, sondern wegen ihrer Regierungsbilanz im Keller. Baerbock und Habeck tragen Verantwortung, Nouripour und Lang werden abgesägt. Unwürdig.“
Wie sich das Aus der Grünen-Vorsitzenden auf die Ampel auswirkt, ist noch unklar. Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Katja Mast sagt gegenüber der „Frankfurter Rundschau“: „Ich sehe das als Zeichen, dass sich die grüne Partei neu sortiert.“ Sie rechne aber nicht damit, dass sich dies auf die Arbeit der Koalition auswirken wird.
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Lang und Nouripour waren Ende Januar 2022 zu Co-Vorsitzenden gewählt worden. In der Partei sind sie relativ beliebt. Dass zwischen ihnen – anders als bei manchen Vorgängern – keine Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten zu spüren waren, rechnen ihnen viele Grünen-Mitglieder hoch an. Der aktuelle Bundesvorstand war im November 2023 eigentlich für zwei Jahre gewählt worden.
(Mit dpa.)