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Israel-Krieg eskaliert: Hisbollah-Rakete erreicht Tel Aviv – Tausende auf der Flucht

Erstmals hat die Hisbollah eine Rakete gen Tel Aviv abgefeuert. Unterdessen gibt es wegen der Israel-Angriffe eine neue Fluchtbewegung.

Die Angriffe aus Israel haben eine neue Fluchtbewegung ausgelöst.
© IMAGO/NurPhoto

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Der Krieg beschränkt sich längst nicht mehr auf Israel und den Gazastreifen, sondern hat sich zu einem Flächenbrand entwickelt. Die Hisbollah hat sich schon vor Monaten solidarisch mit der Hamas gezeigt und ist seitdem unmittelbare Konfliktpartei. Jetzt erreicht ein Angriff erstmals Tel Aviv.

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Nach Angaben der israelischen Armee wurde die Rakete aus dem Libanon abgefeuert. Unmittelbar nach dem Start habe es in zahlreichen Regionen Zentralasiens Luftalarm gegeben, heißt es aus Israel. Das Geschoss konnte zwar von der Luftabwehr abgefangen werden, wird von Militärsprecher Nadaw Schoschani dennoch als eine Eskalation von Seiten der Hisbollah verurteilt.

Israel: „Hisbollah will Situation eskalieren lassen“

„Die Hisbollah versucht eindeutig, die Situation zu eskalieren. Das hier gehört dazu“, heißt es. Die Terrororganisation versuche immer mehr Menschen zu terrorisieren, um so tiefer in Israel operieren zu können. Diese einseitige Sichtweise ist jedoch höchst umstritten.

Schließlich steigen die Opferzahlen im Libanon nach den jüngsten Schlägen des Israel-Militärs immer weiter an. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Toten durch Luftangriffe jenseits der 600. Bei Angriffen auf Ain Kana und Bint Dschubail im Süden des Landes starben am Mittwoch (25. September) mindestens 15 Menschen, über 50 wurden verletzt.


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Die Vereinten Nationen machten unterdessen eine weitere dramatische Beobachtung: Tausende Menschen aus dem Libanon seien aufgrund des anhaltenden Beschusses aus Israel auf der Flucht in Richtung Syrien. „Der Nahe Osten kann sich eine neue Vertreibungskrise nicht leisten. Wir dürfen sie nicht heraufbeschwören, indem wir noch mehr Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Er rief dazu auf, den Schutz der Zivilbevölkerung zu priorisieren.