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Pistorius schlägt Kriegs-Alarm: „Putin baut seine Streitkräfte dramatisch auf“

Die von Putin ausgehende Gefahr werde immer größer, so Verteidigungsminister Pistorius. Die russische Truppenstärke steigt kontinuierlich.

Kreml-Chef Putin hat eine Aufstockung des Militärs angeordnet.
© IMAGO/Bernhard Herrmann

Kurz erklärt: Die Bundeswehr-Brigade in Litauen

Für die Bundeswehr ist es ein Kraftakt: Erstmals will sie eine komplette schwere Kampfbrigade auf Dauer im Ausland stationieren - an der Nato-Ostflanke in Litauen, nicht weit entfernt von der russischen Grenze. Nach Angaben der Bundesregierung ist die dauerhafte Stationierung ein "Leuchtturmprojekt der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen sicherheitspolitischen Zeitenwende". Kritiker zweifeln indes an der Umsetzbarkeit.

Putin hat Deutschland angesichts der Unterstützung für die Ukraine längst als Konfliktpartei eingestuft. Auch wenn Kanzler Scholz einen Einsatz von deutschen Waffen auf russischem Territorium ablehnt – die Wogen lassen sich so einfach nicht mehr glätten. Jetzt schlägt Verteidigungsminister Pistorius Alarm und warnt vor der russischen Stärke.

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Das Verteidigungsministerium will in Litauen eine eigene Brigade zum Schutz der NATO-Ostflanke errichten. Knapp 5.000 deutsche Soldaten sollen hier ab 2027 stationiert sein. Bei einer Rede vor dem litauischen Parlament hat Minister Pistorius der Dringlichkeit dieses Vorhabens Nachdruck verliehen – denn das ausgehende Risiko von Putin werde immer größer.

Pistorius: Putin eine Gefahr für westliche Demokratie

„Wir erleben, wie Russland schnell seine Waffenproduktion hochfährt und seine Streitkräfte dramatisch aufbaut. All das lässt keinen Zweifel: Für Russland, Putins Russland, ist die Ukraine nur der Anfang. Die Ukraine war ein Weckruf, vielleicht der letzte, den wir bekommen“, sagte Pistorius.

Putin wolle den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der EU sowie in der NATO untergraben und die Bündnisse so entzweien. Die demokratische Lebensart sei ein Dorn im Auge des Kremls und der allgemeine Feind. Aus diesem Grund sei es das Gebot der Stunde, den Kampfverband schnell voranzutreiben und in Litauen fest zu verankern.


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Putin hat im September angekündigt, die Truppenstärke seiner Streitkräfte erneut aufstocken zu wollen, zum insgesamt dritten Mal seit Beginn des Angriffskrieges. Bis Dezember soll das Militär 2,389 Millionen Mitglieder zählen, darunter 1,5 Millionen Soldaten. Zu Kriegsbeginn lag die Zahl der russischen Soldaten bei knapp über einer Million.

Trotz dieser Bedrohung erneuerte Pistorius in Litauen das Bekenntnis zur Ukraine. An der Unterstützung werde Deutschland weiterhin festhalten. „Das ist in unserem nationalen Interesse und eine Angelegenheit, die mir persönlich wichtig ist“, so der Verteidigungsminister.