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„Unser Hof“: Nino spricht Klartext – Kaum Geld als Landwirt – „Das ist Wahnsinn“

„Unser Hof“ startet am 30. September in die zweite Staffel. Im Interview spricht Nino offen über die Vorurteile, mit denen er zu kämpfen hat.

„Unser Hof“ startet am 30. September in die zweite Staffel. Im Interview spricht Nino offen über die Vorurteile, mit denen er zu kämpfen hat.
© Foto: Sky Deutschland

Bauernhof und Bundestag

Friedrich Ostendorff ist Landwirt aus Leidenschaft. Aber er lebt ein Doppelleben in Bauernhof und Bundestag.

Cheyenne Ochsenknecht (24) und Nino Sifkovits (29) sind nicht nur Promis, sondern auch echte Landwirte mit Herzblut. Das Leben auf ihrem Bauernhof ist alles andere als ein Spaziergang. In der Sky-Doku „Unser Hof“ nehmen sie ihre Fans mit auf eine Reise durch eine Welt voller Kuhmist und Stallarbeit.

Im exklusiven Interview mit unserer Redaktion verrät Nino, worauf sich die Fans in der zweiten Staffel besonders freuen können und welche Vorurteile sie überwinden müssen.

„Unser Hof“: Nino Sifkovits räumt mit Vorurteile auf

Was können die Fans der ersten Staffel in der Fortsetzung erwarten?

Nino Sifkovits: Ich würde sagen, die zweite Staffel ist definitiv um einiges moderner und schneller. Natürlich sind die Japan-Bilder auch supercool, weil es einfach ein komplett anderer Kontinent ist. Ich glaube auch, dass die Staffel noch viel unterhaltsamer ist. Es ist uns in den Themen, die wir gemacht haben, definitiv leichter gefallen, noch mehr wir selbst zu sein, als uns ständig erklären zu müssen, was wir auf dem Hof machen.

Gab es einen Moment, der dich oder euch besonders bewegt hat?

Definitiv! Also, ein Moment war auf jeden Fall die Reise mit Natascha nach Uelzen auf den Hühnerhof, wo wir zusammen zwei Tage gearbeitet haben – sozusagen wie bei einem Praktikum. Das war ganz, ganz lustig, und das habe ich sehr genossen mit ihr. Und der zweite Moment war die Fleischversteigerung in Japan. Es war diese Weltauktion für Wagyu-Fleisch, und das war für mich auch ein Erlebnis, das ich wahrscheinlich niemals vergessen werde.

Für euch ging es ja quasi ans andere Ende der Welt, für eine etwas längere Zeit ohne Kinder. Wie war diese Erfahrung für dich?

Ja, es wäre eigentlich schöner für uns gewesen, wenn wir wirklich in den Urlaub hätten fahren können – mal für 10 Tage, und vielleicht auch mal ohne Kinder. Es hätte nicht mal so lange sein müssen. Aber wir waren dann in Japan und hatten jeden Tag ein volles Programm, mit Jetlag und dem ganzen Kamerateam unterwegs. Trotzdem hat es mega viel Spaß gemacht. Nach Drehschluss sind wir abends oft noch um die Häuser gezogen und haben uns alles angeschaut. Es war aber auch eine coole Erfahrung, mal komplett allein zu sein. Seitdem wir uns kennengelernt haben, waren wir in den letzten fast vier Jahren kaum zu zweit.

Was sind denn für dich einige der Vorurteile, mit denen du dich als Landwirt konfrontiert siehst?

Also, allgemein würde ich sagen, dass der Landwirt immer so ein bisschen als Sprichwort herhalten muss – bei uns oft als der Bauer, was ja oft eher abwertend benutzt wird. Eher als ein Schimpfwort. Der, der immer „dreckig“ ist, „stinkt“ und „nur auf dem Traktor sitzt“. Das sind so die typischen, blöden Vorurteile. Viele Städter denken wahrscheinlich auch, dass wir weder lesen noch schreiben können.

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Bei uns persönlich ist es ein bisschen anders. Wir sind ja auch mal in der Stadt oder tragen gute Kleidung. Aber bei uns gibt es das Vorurteil, dass wir das alles nur für die Show machen. Dass wir es gar nicht selbst machen und eigentlich nicht zu den „richtigen“ Landwirten gehören. Das sind so die Vorurteile, die uns betreffen. Aber da muss man drüber stehen.

Wie viel wirtschaftlichen Ertrag bringt ein Hof wie eurer tatsächlich? Und ist das Leben als Landwirt so lukrativ, wie man vielleicht vermuten könnte?

Da muss man unterscheiden. Was wir machen, ist etwas anders – wir vermarkten unsere Produkte direkt an den Endkunden. Das ist nicht dasselbe wie bei Landwirten, die für die Versorgungssicherheit sorgen und ihre Produkte an den Handel verkaufen. Ich habe gestern mit Kollegen aus dem Ort gesprochen, die Ackerbau betreiben. Die sitzen das ganze Jahr auf dem Traktor und verdienen am Ende 100 Euro pro Hektar.

Selbst wenn jemand 130 Hektar bewirtschaftet, ist der Ertrag im Verhältnis zu den investierten Arbeitsstunden lächerlich gering. Ein Kollege, der Schweine hält, bekommt 10 Euro pro fertiges Schwein heraus – das ist Wahnsinn! Landwirtschaft ist eine der wenigen Branchen, in denen man kaum Geld verdienen kann. Bei uns ist es ein bisschen anders, weil wir unsere Preise selbst bestimmen können. (…) Reich werden wir davon nicht, aber wir könnten davon leben.

Welches Format liegt dir persönlich näher? Das Familienleben bei „Die Ochsenknechts“ oder das Landleben bei „Unser Hof“?

Ich kann eigentlich beides sehr gut, muss ich sagen, weil ich ein Mensch bin, der sich gut anpassen kann. Der Kontrast zwischen beiden Formaten ist auch ganz cool – auch für mich privat. Okay, ich bin jetzt hauptsächlich mit den Gummistiefeln im Dreck, aber wenn es heißt, die Familie, wie letztes Jahr auf Ibiza, wo es mal schöner ist und ich keine Gummistiefel brauche, dann mache ich das auch gern.

Die zweite Staffel von „Unser Hof“ läuft ab dem 30. September immer montags um 20:15 Uhr auf Sky One. Gleichzeitig sind die Folgen auch beim Streaming-Service WOW jederzeit abrufbar.

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