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Grüne Jugend radikal: Dein Haustier ist ein Klima-Problem – „CO2-Luxus“

Die Grünen gelten als Verbotspartei. Deswegen werden manche jetzt besonders hellhörig, was der Chef des Jugendverbandes über Haustiere sagt.

Grüne-Jugend-Chef sieht Haustiere kritisch
© IMAGO / Westend61, IMAGO / Rolf Poss (Fotomontage)

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Es war eine Steilvorlage für die „Bild“: Der frisch gewählte Chef der Grünen Jugend, Jakob Blasel, wird von dem Blatt als „Welpen-Feind“ bezeichnet.

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Was ist da los? Und vor allem: Wieso sollte man als Grüner etwas gegen Haustiere haben?

„Unsere Haustiere sind ziemlicher Umwelt- und CO2-Luxus“

Die Zeitung bezieht sich auf ein älteres Zitat von Blasel. Der 24-Jährige engagiert sich schon seit Jahren bei Fridays for Future und bei den Grünen für Klima- und Umweltschutz. Im Jahr 2019 sagte der aus Kiel stammende Jungpolitiker in einem Interview im Funk-Format „Ozon“:

„So liebenswürdig unsere Haustiere auch sind. Das ist ein ziemlicher Umwelt- und CO₂-Luxus, den wir uns da leisten. Wir brauchen sie eigentlich nicht. Deshalb sollte es verboten werden, Tiere unnötig zu züchten.“

Jakob Blasel

Deine süße Katzen oder dein niedlicher Hund ein Klimakiller? Ein Luxus, den wir uns nicht leisten können? Vor einigen Jahren wurde der CO2-Pfotenabdruck bzw. die Ökobilanz unserer Haustiere auch von Wissenschaftlern der TU Berlin kritisch beleuchtet. So sagte Matthias Finkbeiner, Leiter des Instituts für technischen Umweltschutz der TU Berlin, der Deutschen Presse-Agentur:

„Wenn jemand zur Demonstration für mehr Klimaschutz mit einer 50-Kilo-Dogge geht und dann den Stopp von Kurzstreckenflügen verlangt, ist das eine Doppelmoral.“

Nicht nur Chef der Grünen Jugend sieht Haustier-Zucht kritisch

Die Wissenschaftler errechneten, dass ein durchschnittlicher Haushund (15 Kilogramm, Lebenszeit 13 Jahren) in seinem Leben etwa 8,2 Tonnen CO2 ausstößt. Laut den Umweltingenieuren der Technischen Universität wären das umgerechnet etwa 13 Hin- und Rückflüge von Berlin nach Barcelona.

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Die fleischlastige Ernährung der Hunde ist das größte Problem, denn das Fleisch kommt aus der klimaschädlichen Massentierhaltung und der industriellen Fleischproduktion. Doch damit noch nicht genug: So ein Durchschnittshund scheidet in seinem Leben etwa 1.000 Kilogramm Kot und 2.000 Liter Urin aus. Das in diesen Exkrementen vorkommende Phosphor, Stickstoff und die Schwermetalle vergiften die Böden und tragen zur Überdüngung bei.


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Immerhin dagegen kannst du was tun als Herrchen und Frauchen. Selbst wenn man zu Plastiksäckchen greift, ist eine ordnungsgemäße Entsorgung des Kots immer noch umweltfreundlicher als es einfach liegen zu lassen.

So ist das Thema Haustierhaltung und Klima keineswegs nun exklusiv an prominenter Stelle bei der Grünen Jugend angekommen. Doch es passt natürlich ist Klischee der Verbotspartei.