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NRW: Miete nicht gezahlt – wie der Vermieter reagiert, macht selbst die Polizei fassungslos

Unfassbarer Vorfall in NRW. Weil Mieter ihre Miete nicht bezahlen können, steht plötzlich der Vermieter auf der Matte. Was er macht, ist ungeheuerlich.

© IMAGO/Steinach

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Die Mieten in NRW sind in den letzten Jahren immer wieder gestiegen. Vor allem in Großstädten wie Düsseldorf oder Köln schlackern Mieter auf der Suche nach einer neuen Bleibe immer wieder mit den Ohren. Auch in der Uni-Stadt Aachen ist der Wohnraum knapp. Kein Wunder, dass der monatlich abzudrückende Betrag dem ein oder anderen Mieter Probleme macht.

So ging es offenbar auch den bis dato glücklichen Mietern einer Wohnung im Stadtteil Unterstolberg. Die konnten allerdings offenbar ihre Miete für den laufenden Monat nicht bezahlen. Am Montag (21. Oktober) stand plötzlich der Vermieter auf der Matte. Es war der Beginn eines Schauspiels in NRW, in das die Polizei unfreiwillig sehr intensiv involviert war.

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NRW: Vermieter mit ungeheuerlicher Aktion

Am Nachmittag läutete das Telefon bei der Polizei Aachen das erste Mal. Am anderen Ende der Leitung die völlig aufgebrachten Mieter der betreffenden Wohnung. Sie schilderten, dass ihnen der Vermieter soeben einen Besuch abgestattet hatte. Und der fiel sprichwörtlich gleich mit der Tür ins Haus.


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Denn weil die Bewohner der Wohnung ihre Miete vor Ort nicht begleichen konnten, baute der Vermieter doch tatsächlich die Wohnungstür aus und nahm sie mit! Eine „ungewöhnliche, rechtlich sehr bedenkliche und zugige Maßnahme“, wie ein Sprecher der Polizei zusammenfasst. Doch die Beamten waren in diesem Fall die Hände gebunden.

Vermieter baut Tür aus – Polizei machtlos

Denn die Polizei ist bei zivilrechtlichen Streitigkeiten nicht zuständig. Und weil der Vermieter mitsamt Wohnungstür schon abgerückt war, war keine Gefahr im Verzug. So versuchte die Leitstelle telefonisch zu schlichten und verwies auf den üblichen Rechtsweg in solchen Fällen. Doch das wollten die verzweifelten Mieter so offenbar gar nicht einsehen.


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Immer wieder wählten sie die „110“, um Hilfe zu bekommen. Zweimal rückten sogar Polizisten aus, um die ständigen Notrufe zu beenden. Um 20.30 Uhr drohten die Beamten schließlich mit strafrechtlichen Konsequenzen, sollten die Mieter weiterhin die Notruf-Leitung blockieren. Erst dann erkannten sie, dass sie mit ihrer Angelegenheit besser beim Mieterschutzbund und einem Anwalt aufgehoben waren.

Klar ist für die Polizei aber auch: Die Maßnahme des Vermieters ist so nicht vorgesehen. Statt die Wohnungstür zu pfänden, wären andere Schritte an der Reihe gewesen: Mahnung, Klage, Inkasso und Co. Doch das dauerte dem ungeduldigen Vermieter offenbar zu lange. Das letzte Wort in dem Fall dürfte noch nicht gesprochen sein.