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Bürgergeld: Arbeitsloser lacht über Brief vom Amt – „Ich bin der Chef“

Jochen lebt seit Jahren von Sozialleistungen, hat hohe Schulden. Nun bekommt er einen Betreuer. Doch den sieht er eher als Angestellten.

Jochen AD
© RTL II, Good Times Fernsehproduk

Hartz und Herzlich & Armes Deutschland: Was ist Fake und was nicht?

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Wenn man auf Sozialleistungen wie Bürgergeld oder früher Hartz4 angewiesen ist, muss man sparsam sein. Da kann man nicht einfach in den Supermarkt marschieren und wahllos nach allem greifen, wonach es einen so dürstet. Not macht erfinderisch, heißt es ja auch so schön. Erfinderisch ist auch „Armes Deutschland“-Protagonist Jochen aus Köln.

In der Nacht zu Mittwoch (23. Oktober 2024) zeigt RTL Zwei die Episode mit dem Mann, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 47 Jahre alt war und die letzten zehn davon nicht gearbeitet hat. Das Lebensmotto des Hartz4-Empfängers (Vorläufer des Bürgergeldes): „Ich komme mit dem Geld ganz gut zurecht. Andere bezahlen eben Rechnungen und ich nicht.“ Dabei lacht der Mann mit den langen Haaren und dem voluminösen Bart fröhlich.

Bürgergeld: Der arbeitslose Jochen braucht eine Putzkraft

Auf 45 Quadratmetern lebte Jochen zum Zeitpunkt der Dreharbeiten und hatte darin nicht nur viel Müll, sondern auch bergeweise Rechnungen angehäuft. Mit mehreren Zehntausend Euro stand der Kölner in den Miesen. Darum stellte ihm das Amtsgericht einen Rechtsanwalt als Betreuer zur Seite, der ihm helfen sollte.

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Doch Jochen sah in dem Rechtsanwalt eher einen Angestellten mit klar definierten Aufgaben: „Gesundheitsfürsorge, also mir neue Zähne kaufen, Regelung des Postverkehrs, also alle Briefe beantworten. Wohnungsangelegenheiten. Heißt: Wohnung aufräumen, Müll rausbringen. Ich bin der Chef, er ist mein Arbeiter. Er kann ja was lernen von mir.“

„Er muss es machen, das ist Gesetz“

Eine Mammutaufgabe, stapelten sich doch Rechnungen, Mahnungen etc. in etlichen Kisten. Sortiert hatte er die Briefe nur nach Größe. Keine besonders praktikable Lösung. Dazu verlangte Jochen, dass sein Betreuer auch seine Wohnung aufräume. Da jedoch stellte der sich quer. Ein Drama für Jochen. „Ich dachte, hier kommt einer hin, der räumt für mich auf, der ruft die Müllabfuhr an, der tut die Mülltonnen raustellen. Der geht hier mit dem Besen durch. Aber er will das gar nicht. Er muss es machen, das ist Gesetz“, glaubt der 47-Jährige. Aber wie heißt es so schön: Glauben kannste in der Kirche.



Wie die Geschichte weitergeht, siehst du am Mittwoch (23. Oktober 2024) um zwei Uhr bei RTL Zwei. Wichtig: Jochen ist eine Ausnahme. Nicht alle Empfänger von Sozialleistungen verhalten sich so dreist wie er, wollen schnellstmöglich wieder arbeiten.