Immer mehr Menschen finden zu Halloween Gefallen daran, sich gruselig zu verkleiden und andere Menschen zu erschrecken. Halloween-Parties und Events gehören auch an diesem Donnerstag (31. Oktober) im Ruhrgebiet einfach dazu.
Doch was sich in den Städten wie zum Beispiel Gelsenkirchen oder Duisburg abspielt, überschreitet die Grenzen des guten Geschmacks. In Marl (Kreis Recklinghausen) ging es besonders heftig zu – dort sollen sowohl Einsatzkräfte der Feuerwehr als auch der Bürgermeister mit Steinen und Böllern attackiert worden sein.
Halloween-Wahnsinn im Ruhrgebiet: Eskalation in Marl!
Ursprünglich geht es an Halloween darum, in unheimlichen Kostümen um die Häuser zu ziehen und an den Türen Süßigkeiten zu fordern, damit keine fiesen Streiche gespielt werden. Im Ruhrpott scheint Halloween aber immer mehr zu einer Art frühzeitigem Silvester zu verkommen – an diesem Donnerstag hört man nach Einbruch der Dunkelheit immer wieder laute Böller, Menschen und Tiere zucken permanent zusammen.
In Marl gingen Jugendliche noch einen Schritt weiter. Sie zündeten Einkaufswagen an, was einen Einsatz der Feuerwehr notwendig machte. Als die Einsatzkräfte vor Ort waren, bewarfen die Tatverdächtigen diese mit Steinen und Böllern. Nach Informationen von DER WESTEN wurde sogar Bürgermeister Werner Arndt Opfer der Attacken.
Schließlich musste die Feuerwehr wie schon im vergangenen Jahr (mehr dazu hier >>>) in Marl von Polizisten geschützt werden. Die war mit einem Großaufgebot vor Ort im Einsatz, auch ein Hubschrauber kreist über der Stadtmitte. Viele Personen wurden sogar festgenommen.
Halloween-Wahnsinn im Ruhrgebiet: „Einfach kranke Welt“
In Gelsenkirchen sorgen die Böller-Attacken ebenfalls für Frust. „Muss man jetzt auch zu Halloween hier abhauen um dem Geböller zu entfliehen? Kranke Welt“, macht eine Frau ihrem Ärger in einer Facebook-Gruppe Luft. Und viele stimmen ihr zu.
- „China-Böller abseits von Sylvester zu zünden, das geht gar nicht. Oder auch Polenböller. Da sitzt man auf der Couch und dann kommt der laute Knall und jeder zuckt auf.“
- „In Herten auch ganz schlimm. Gassirunde abgebrochen.“
- „In Schalke auch so. Hab die letzten paar Tage schon die ersten Polenböller gehört und mich richtig erschreckt.“
- „Drei Jungs in Bismarck sprengen Sachen in die Luft! (…) Und ein Auto fährt rum und schmeißt Böller beim Fahren aus dem Fenster. Einfach kranke Welt!“
Im Gespräch mit DER WESTEN fragt sich die Gelsenkirchenerin, die den Beitrag gestartet hatte: „Ist das der Frust der Menschen? Ein Grund, Randale zu machen? Das ist für mich tatsächlich unnormal.“
+++ Zoom Gelsenkirchen: Unheimliche Gestalt im Gehege – Tiere flippen aus +++
Halloween-Geböller auch in Duisburg und Oberhausen
Halloween-Geböller gibt es an diesem Donnerstag auch in Duisburg, Essen und Oberhausen, in den Sozialen Medien beschweren sich viele Anwohner über diese fragwürdige, neue Tradition.
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Gegenüber DER WESTEN erklärt eine Sprecherin der Polizei Duisburg, dass es auch schon im letzten Jahr viel Geknalle an Halloween gab – und das, obwohl es sich dabei um eine Straftat handelt. Zum einen dürfen Böller nur zu speziellen Anlässen – wie Silvester – verkauft oder gezündet werden, zum anderen könnten sie auch andere Menschen verletzen.
Alleine deshalb sind die Böller-Aktionen wie in Marl, Gelsenkirchen und den anderen Ruhrgebietsstädten ein absolutes No-Go.