Das Schicksal der USA hängt nur bedingt an den Bürgerinnen und Bürgern. Bei der US-Wahl am 5. November wählen sie nämlich nicht Donald Trump oder Kamala Harris, sondern die sogenannten Wahlleute ihres Bundesstaates. Diese sind entweder Demokraten oder Republikaner. Einige Wochen später treffen sie sich in Washington, um die Präsidentschaftsfrage final zu klären. Besonders relevant sind für Trump und Harris daher die Swing States.
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Das Wahlsystem der Vereinigten Staaten wirkt aus europäischer Perspektive heikel. Da am 5. November die Wahlleute in 48 der 50 Staaten per Mehrheitswahlsystem gewählt werden, gewinnt die Partei mit den meisten Stimmen automatisch alle Wahlleute des Staates. Die Wahlleute in diesen 48 Staaten sind daher immer von einer Partei. Wie viele Stimmen ein Bundesstaat hat, hängt von der Größe ab. Während Texas beispielsweise über 34 Stimmen verfügt, sind es in Alaska nur drei. Insgesamt werden 538 Stimmen vergeben – wer 270 Stimmen auf sich vereinen kann, gewinnt die Wahl.
Donald Trump: Vorsprung in Swing State wurde egalisiert
Aus der Tradition heraus haben sich typische demokratische und republikanische Staaten gebildet. Unter anderem geht Kalifornien regelmäßig an die Demokraten, während Texas fest in republikanischer Hand ist. Aus diesem Grund sind die Swing States, die „ausgeglichenen Staaten“ ohne traditionelle Färbung, das Zünglein an der Waage. Hierzu zählen Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin.
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Einer der bedeutendsten Staaten ist Michigan mit seinen insgesamt 15 Wahlleuten. Schon 2020 ging der Staat an die Demokraten, das dürfte bei der anstehenden US-Wahl erneut so sein. Denn laut der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Susquehanna Polling and Research liegt Harris hier mit 51,7 Prozent vorne – Donald Trump kommt auf nur 46,6 Prozentpunkte. Befragt wurden 400 registrierte Wähler.
Wird Omaha zum Zünglein an der Waage?
Laut einer jüngst publizierten CNN-Umfrage hat Harris auch in Pennsylvania (19 Wahlleute) wieder aufgeholt. Joe Biden konnte den Staat 2020 für die Demokraten erobern, 2016 ging er an Donald Trump. Stand 28. Oktober lag Letzterer in Pennsylvania noch mit 0,4 Prozentpunkten vorne, inzwischen wurde dieser Rückstand egalisiert. Harris hofft, die Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gewinnen zu können – denn dann stünde sie bei 269 Wahlleuten. Trump hingegen käme auf 268.
Dann käme alles auf den kleinsten Bundesstaat an: Alaska. Hier wird allerdings nicht nach dem Mehrheitswahlprinzip gewählt, sondern jeweils ein Teil der Wahlleute wird in unterschiedlichen Bezirken bestimmt. Zünglein an der Waage dürfte dann der Bezirk Omaha sein, in welchem Harris derzeit klar vorne liegt.