Veröffentlicht inRegion

Halloween-Nacht in NRW eskaliert vollkommen – Bürgermeister schildert heftige Szenen

Sie hatten „Böller und Drogen“ dabei – und griffen Ordnungshüter an. Nun meldet sich ein Opfer zu Wort. Auch die Polizei spricht Klartext.

NRW: Halloween-Eskalation
© 7aktuell.de/Marc Gruber

Sie rücken im Ernstfall an: Das ist das SEK

In Extremsituationen ruft die Polizei das SEK als Verstärkung. Was die Aufgaben des Kommandos sind erfährst du im Video.

Ob heftige Gruselszenen, randalierende Menschen oder gar brennende Einkaufswagen – all das klingt nach einem absoluten Horror-Film. Doch all diese Horror-Szenen sind jetzt in NRW Realität geworden. In Marl (Kreis Recklinghausen) wurden nicht nur Einsatzkräfte angegriffen – sondern auch ein Bürgermeister.

+++ Halloween in NRW: Todesfall! Beliebtes Event kurzfristig abgesagt +++

Dass diese gewalttätige Szene bei den Menschen Wut und Angst auslösen musste, ist logisch. Nun hat sich der angegriffene Bürgermeister selbst zu Wort gemeldet.

NRW: Bürgermeister meldet sich zu Wort

Statt Süßigkeiten zu sammeln oder sich einen über den Durst zu trinken, griffen diese Jugendlichen aus NRW nicht zu einer Flasche Sekt, sondern zündeten zahlreiche Einkaufswagen an. Doch wie unsere Redaktion bereits berichtete (⇾ hier geht’s zum Artikel), gingen sie noch einen Schritt weiter. Sie bewarfen gezielt gegen 20 Uhr die Einsatzkräfte mit Steinen, Pyrotechnik und Böllern – auch Bürgermeister Werner Arndt wurde Ziel der Gewalt.

Jetzt hat er sich zu Wort gemeldet. Zunächst teilte er auf Facebook mit, dass er unverletzt sei und es ihm gut gehe. Dann ließ er den Abend noch einmal Revue passieren und schrieb: „Später eskalierte die Lage schlagartig. Eine Gruppe von – mir fällt kein anderer Begriff ein – vermummten Kriminellen stießen aus der Planetensiedlung immer wieder auf die Bahnbrücke vor und warfen „Polenböller“ in Richtung Forumsplatte. Einer dieser Kracher ist nur ein Meter entfernt vor meinem Ordnungsamtschef und mir explodiert.“

+++ Essen: Sorge vor Randale an Halloween – Polizei mit harten Maßnahmen +++

Und weiter: „Zu den kriminellen Randalierern kann ich leider nichts sagen. Alle waren mit typischer Freizeitkleidung bekleidet und trugen typische Halloween-Masken“, so der Bürgermeister aus NRW. Weiter forderte er: „Dieses ist ausdrücklich kein Fall für die Jugendhilfe! Hier wurde geplant und mit Vorsatz kriminell agiert. Ich hoffe inständig, dass alle Einsatzkräfte, aber auch die Unbeteiligten, unverletzt bleiben.“

Und offensichtlich wurden seine Worte erhört, denn die Polizei hat bereits die Ermittlungen aufgenommen. So sagte die Polizeisprecherin Ramona Hörst vom Präsidium Recklinghausen noch in der Nacht, dass es sich „um einen harten Kern von Jugendlichen handelt, die sich wohl bewusst auf den heutigen Abend vorbereitet haben. Außerdem hatten sie jede Menge Pyrotechnik, Böller und Drogen dabei“.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„hinterhältige Angriffe aus dunklen Ecken“: Polizei nennt Details

Inzwischen wird auch geprüft, um welches Delikt es sich handelt. Aber nicht nur das ist bereits bekannt, es wurde auch enthüllt, dass „einige Personen in Gewahrsam genommen werden konnten“. So konnten die Ordnungshüter vor Ort mithilfe eines Polizeihubschraubers und Diensthunden insgesamt vier Männer festnehmen, neun weitere befinden sich in Untersuchungshaft.

Das Verhalten schockierte selbst die Polizei, wie die Pressesprecherin betonte: „Unsere Kollegen sind fassungslos, mit welcher Vehemenz versucht wird, Einsatzkräfte zu verletzen.“ Weiter betonte sie: „Diese hinterhältigen Angriffe kamen aus dunklen Ecken, in die sich die Täter dann wieder zurückgezogen haben. Ich bin erleichtert, dass bei diesen Angriffen niemand zu Schaden gekommen ist.“ Und auch Innenminister Herbert Reul betont: „Wer Einsatzkräfte attackiert, muss identifiziert, konsequent angezeigt werden und die volle Härte des Rechtsstaates zurückbekommen!“


Diese Artikel könnten dir auch gefallen:


Gelungen ist es zum Glück nicht und in der Halloween-Nacht gab es keine Verletzten zu beklagen – so lautete die Rückmeldung in den frühen Freitagmorgenstunden. Bleibt zu hoffen, dass die Halloween-Nacht nächstes Jahr friedlicher verläuft. Schließlich soll so ein Tag Spaß machen und nicht Angst und Schrecken verbreiten – und schon gar nicht Menschen gefährden!