Der große Preis von Brasilien war zweifelsohne einer der spektakulärsten Formel-1-Rennen der letzten Jahre. Schwierige Wetterbedingungen, viele Ausfälle, rote Flaggen, irre Überholmanöver und unfassbare Spannung – Sao Paulo hatte einiges auf Lager.
Unter den meisten Fahrern herrschte auch nach dem Rennen noch der Tenor, dass man das Rennen hätte absagen müssen und so nicht hätte bestreiten dürfen. Zu schlecht seien die Bedingungen gewesen. Formel-1-Experte Hans-Joachim Stuck kann darüber jedoch nur lachen.
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Durch den vielen Regen in Sao Paulo und die nasse Fahrbahn verloren einige Fahrer gleich mehrfach die Kontrolle über ihren Boliden. Schon das Qualifying musste mehrfach unterbrochen werden und auch im Rennen hagelte es Safety-Car-Phase. Aus Sicht von Mercedes-Pilot George Russell sei es „unfahrbar“ gewesen.
„Der Regen hat nicht nachgelassen. Ich konnte die große schwarze Wolke über mir sehen“, so der 26 Jahre alte Brite weiter. Doch Stuck kann das nicht wirklich ernst nehmen. „Das ist ja absolut lachhaft. Und selbst wenn – sind das Rennfahrer oder nicht? Fahren die nur bei perfekten Bedingungen? Dann muss man eben vom Gas gehen, die Situation meistern“, sagte der 73-Jährige gegenüber „Eurosport“.
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„Einerseits geht die Sicherheit natürlich vor, andererseits sitzen da die besten Rennfahrer der Welt im Auto. Und wenn es mal an einer Stelle rutschig sein sollte, muss man eben vom Gas gehen“, so der frühere Formel-1-Fahrer.
Stuck kritisiert Vorgehen der FIA
„Wenn ich nicht vom Gas gehe, fliege ich ab. Damit müssen Rennfahrer von diesem Format fertig werden. Das ist ja keine Fahrt am Kurfürstendamm zum Kaffeetrinken. Wenn Bernd Mayländer sagt, dass es möglich ist, dann muss gefahren werden. Ganz klar“, wetterte er weiter.
Früher habe sich in der Formel 1 „kein Mensch darüber aufgeregt, dass es regnet“, fügte er hinzu. „Und heute, wo die Kurse in einem tip-top Zustand sind, werden Trainings verschoben, weil es ein bisschen regnet. Das finde ich unmöglich“, so der Ex-Pilot.
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Allerdings hatte Stuck auch etwas Lob parat – für Brasilien-Sieger Max Verstappen. „Es war ein Höllenritt. Er hat einmal mehr bewiesen, dass er momentan der allerbeste Fahrer ist“, lobte Stuck den Niederländer. „Seine Überholmanöver, dazu eine fehlerfreie Fahrt – das war beeindruckend. Das war eine Max-Verstappen-Meisterleistung. Da kann man nur sagen: 35-mal den Hut ziehen bis zum Boden“, machte Stuck deutlich.