Die Wahl von Donald Trump ist für Wladimir Putin nicht gleichbedeutend mit einem strategischen Sieg. Der designierte US-Präsident will den Krieg in der Ukraine möglichst zeitnah beenden und hat in einem Telefonat den Druck auf den Kreml-Chef erhöht. Putins ursprüngliche Ambition, das ukrainische Volk zu „befreien“, wird der Republikaner in dieser Form nicht unterstützen. Umso wichtiger ist für Russland die Unterstützung aus Nordkorea.
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Im Oktober wurden die ersten Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten an russischer Seite publik. Ende des Monats bestätigte dann auch NATO-Generalsekretär Rutte die personelle Unterstützung für Putin. Grundlage hierfür ist ein Abkommen, welches der russische Machthaber und Kim Jong-un im Juni unterzeichnet haben. Dieses Strategiepapier besagt, dass sich die Länder im Fall eines Angriffes gegenseitig militärisch unterstützen. Es gilt als das größte Verteidigungsabkommen von Russland und Nordkorea seit dem Kalten Krieg.
Unterstützung für Putin: Nordkorea bald offiziell Kriegspartei?
Ein solcher Angriffsfall liegt laut Putin vor, denn am 6. August startete die Ukraine eine Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk. Das Militär soll Hunderte Dörfer erobert und stetig tiefer in das Zentrum vorgerückt sein. Auch fünf Monate später hält die Ukraine ihre Stellung – Putin will sein Territorium möglichst schnell befreien. Hierfür soll er knapp 50.000 Soldaten zusammengezogen haben, welche er in den kommenden Tagen gen Kursk schicken will.
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Mit auf das Schlachtfeld geschickt werden übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch Soldaten aus Nordkorea. Grundlage hierfür: Nordkorea hat das geschlossene Abkommen ratifiziert. Das berichtet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Russland hatte es bereits in der vergangenen Woche ratifiziert. Die beidseitige Ratifizierung war notwendig, damit der Deal tatsächlich in Kraft tritt. Bei einem vorliegenden Angriff will man sich daher unverzüglich mit „allen Mitteln“ helfen.
Experten sehen in der Ratifizierung die Grundlage für einen offiziellen Kriegseintritt von Nordkorea. Sie befürchten zudem, dass Putin im Gegenzug für den Truppeneinsatz Technologien weitergegeben haben könnte, mit denen Kim Jong-un das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm verbessern kann.