Schon vor Beginn der Weihnachtsmarkt-Saison machte in Deutschland eine erschreckende Nachricht die Runde: Aufgrund hoher GEMA-Gebühren kündigten viele Märkte an, in diesem Jahr keine oder nur gebührenfreie Musik abspielen zu wollen. Auch sollte das musikalische Programm einiger Märkte gekürzt werden – sehr zum Bedauern der Besucher.
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Ein Weihnachtsmarkt, der Ende November eröffnet, hat nun jedoch aus einem anderen Grund angekündigt, auf Musik verzichten zu wollen. Dahinter steckt ein noch viel tiefer gehender Gedanke.
„Stille Stunde“ auf dem Weihnachtsmarkt
Was wäre ein Weihnachtsmarkt ohne Musik? Wie soll denn da die richtige Stimmung aufkommen? Das denken sich sicherlich viele, die von den Schwierigkeiten der Märkte mit der GEMA gehört haben. Doch können sie sicherlich besser auf die Musik als gleich auf die ganze Veranstaltung verzichten. Denn für den ein oder anderen Veranstalter sind die Gebühren kaum noch zu stemmen.
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Der Weihnachtsmarkt Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt will jedoch nicht aus Not die Musik abdrehen. Hier soll es – wie auch schon im vergangenen Jahr – eine „Stille Stunde“ geben. Jeden Tag zur Eröffnung des Marktes soll die Musik heruntergedreht oder ganz abgeschaltet werden. Damit möchte die Stadt geräuschsensiblen Menschen entgegenkommen, die den Markt sonst kaum besuchen könnten.
Weihnachtsmarkt will mehr Menschen den Besuch ermöglichen
„Die Stille Stunde ist für uns jeden Tag die erste Stunde des Weihnachtsmarkts”, erklärt Tobias Teschner, Fachbereichsleiter Sicherheit im Ordnungsausschuss. „Wir machen das nicht, um GEMA-Gebühren zu sparen“, will er gegenüber dem Onlineportal „Du bist Halle“ klarstellen. Zudem könnten während der „Stillen Stunde“ auch jene den Markt besuchen, die Probleme mit großen Menschenmassen haben, da zu Beginn bekanntlich weniger Besucher kommen.
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Die Maßnahme wurde auch in diesem Jahr im Stadtrat beschlossen, nachdem Die PARTEI den Antrag gestellt hatte, um zum Beispiel auch Autisten einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt zu ermöglichen.