Weihnachten steht vor der Tür! Und mit dem Beginn der Adventszeit öffnen auch die Weihnachtsmärkte wieder ihre Pforten. Am Freitag (15. November) startete der Weihnachtsmarkt in Essen. Der Blick auf die Glühweinpreise vermiest so manchem Besucher jedoch die festliche Freude…
Dick eingemummelt mit einer Tasse Glühwein in der einen und einer Tüte gebrannte Mandeln in der anderen Hand auf dem Weihnachtsmarkt Essen die Adventszeit genießen – für zahlreiche Menschen ein absolutes Muss in der kalten Jahreszeit. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt soll eigentlich viel Freude bereiten. Doch einige Besucher ärgern sich über die gestiegenen Glühwein-Preise. Andere wiederum zeigen Verständnis für die Händler. DER WESTEN hat sich umgehört.
Weihnachtsmarkt Essen: Glühweinstand-Betreiber kündigte Erhöhung an
Das wohl beliebteste Getränk auf Weihnachtsmärkten kostet in Essen jetzt teilweise 50 Cent mehr. 2023 zahlte man bei fast allen Ständen 3,50 Euro plus Tassenpfand (wir berichteten). Schon damals kündigte Glühweinstand-Betreiber Albert Ritter gegenüber DER WESTEN an: „2024 werden wir um eine Erhöhung der Glühwein-Preise nicht herumkommen.“ Und genau so sollte es auch eintreffen.
+++Weihnachtsmarkt Essen: Bargeld-Hammer offiziell – das müssen Besucher jetzt wissen+++
Ein Blick auf die Preistafel im Jahr 2024 beim Glühweinstand „Zum Ritter“ zeigt: Der Glühwein kostet jetzt 4 Euro! Doch nicht nur Albert Ritter musste die Preise anheben. Auch bei Steven Müller (36), Mit-Betreiber der neuen „Weihnachtspyramide“, kostet das warme Getränk jetzt 4 Euro. Seit 1995 standen er und seine Familie auf dem Weihnachtsmarkt Essen mit dem „Glühweintreff“. Jetzt, wo die Bauarbeiten am Willy-Brandt-Platz abgeschlossen sind und der „Königshof“ steht, durfte es mit der „Weihnachtspyramide“ noch eine Nummer größer sein.
Bochumer wegen gestiegener Preise sauer
„Wirtschaftlich hätten wir schon vor zwei Jahren erhöhen müssen, haben wir aber nicht“, betont Müller gegenüber DER WESTEN. „Wir alle müssen tanken, wir alle müssen Lohnkosten zahlen. Wenn der Mindestlohn bald bei 14 Euro liegt, müssen wir das auch bezahlen. Mit vier Euro sind wir noch gut dabei. Da habe ich in anderen Städten schon höhere Preise gesehen.“ Dabei geht der Blick auch nach Oberhausen. Hier zahlen Glühwein-Fans für eine Tasse 4,50 Euro, teilweise sogar 5 Euro – damit sind die Preise am Centro-Weihnachtsmarkt ebenfalls gestiegen (wir berichteten). Nichtsdestrotz kann Müller den Frust bei den Leuten über die gestiegene Preise verstehen. „Bei denen wird’s weniger im Portemonnaie – so wie bei mir auch.“
Und wenn es ums Geld geht, verstehen viele Menschen keinen Spaß – so auch Klaus (68) aus Bochum. Er ist am Tag der Eröffnung mit seiner Frau extra nach Essen gekommen. Ein Weihnachtsmarkt-Besuch in Essen gehört jedes Jahr zum Pflichtprogramm für das Ehepaar. „Über die Preise könnte ich mich schon aufregen. Wer soll sich das bald noch leisten, wenn es so weiter geht? Das vermiest einem die Adventsstimmung“, betont er gegenüber DER WESTEN.
Paar aus Monheim zeigt Verständnis
Ähnlich sieht es auch Christian aus Essen. Der Familienvater, der an diesem Tag ohne seine Kinder unterwegs ist und gemeinsam mit einem Arbeitskollegen einen Glühwein genießt, sagt: „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass die Stand-Betreiber auch ihre Mitarbeiter, Miete, Strom und so zahlen müssen. Aber was bringt es ihnen, wenn bald niemand mehr einen Glühwein trinken kann, weil es keiner mehr bezahlen kann?“ Vor allem mit Kindern finde er einen Ausflug auf den Weihnachtsmarkt kostspielig.
Mehr Themen und News:
Etwas entspannter im Hinblick auf den Glühwein-Preisanstieg sind André und Margot aus Monheim am Rhein. Auch sie sind extra einige Kilometer gefahren, um am Tag der Eröffnung ihren Glühwein schlürfen zu können. „Eigentlich ist das fast schon normal. Wir möchten auch gar nicht wissen, was die Betreiber für eine Standmiete haben.“ Und auch ein Pärchen aus Essen-Frohnhausen hat sich an gestiegene Preise im Allgemeinen schon gewöhnt: „Es wird jedes Jahr alles teurer, das ist doch mittlerweile normal.“