Seit kurzem gibt es bei Lidl ein neues Bezahlsystem: „Scan & Go“. Es basiert auf der Lidl-App, über die Kunden ihre Einkäufe selber scannen können. An die Kasse müssen sie dann nur noch zum Bezahlen. An sich klingt das nach einem guten Deal.
Doch warnen jetzt Verbraucherschützer vor dem neuen System, denn es hat seine Tücken. Viele Kunden wissen gar nicht, worauf sie sich da einlassen.
Lidl: Warnung vor „Scan & Go“
Das „Scan & Go“-System des Discounters gibt es etwa in einer Filiale in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) in Baden-Württemberg. Kunden können hier nach der Installation und Registrierung in der App alle Produkte selbst per Smartphone scannen und den virtuellen Einkaufskorb zum Bezahlen an der Kasse vorzeigen.
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Die Vorteile bei dieser Methode liegen auf der Hand: Der Kunde spart sich dadurch viel Zeit. Er muss nicht mehr lange an der Kasse warten, sondern kann direkt zur SB-Kasse (Selbstbedienungskasse) weiter und dort seinen Einkauf bezahlen. Verbraucherschützer üben allerdings aus verschiedenen Gründen Kritik an der Methode.
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Lidl-App sammelt Nutzerdaten
Ein großer Nachteil von „Scan & Go“ wie auch von ähnlichen Systemen, die es bei der Konkurrenz gibt, ist der Ausschluss vieler Kunden. Sie können gar nicht profitieren, weil sie eventuell kein Smartphone besitzen. Darunter fallen vorrangig ältere Kunden. Ein anderer Kritikpunkt ist der Datenschutz.
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Die App sammelt viele Daten und anhand denen kann das Einkaufsverhalten der Kunden analysiert und genutzt werden, um zielgerichtete Werbung zu schalten oder sie mit Angeboten zu locken. „Durch Kundendaten kann man Zielgruppen einteilen und kann dann verstehen, ob es tatsächlich gelingt, durch Sortimentsänderungen die jüngere Zielgruppe besser zu erreichen“, erklärt Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel an der Dualen Hochschule in Heilbronn gegenüber dem SWR.