Neue Eskalationsstufe im Krieg von Putin gegen den Westen? Am Sonntag (17. November) sorgte die Meldung für einen Paukenschlag. Joe Biden soll der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketen gegen bestimmte Ziele in Russland erlaubt haben. Nach langem Zögern gab der noch amtierende US-Präsident laut Medienberichten grünes Licht für den Einsatz von Raketen des Typs ATACMS.
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Mit den US-Waffen sollen sich die ukrainischen Streitkräfte in der eingenommenen russischen Region Kursk gegen russische und nordkoreanische Truppen behaupten.
Putin drohte und warnte – wie reagiert er jetzt?
Die Entscheidung Bidens könnte auch eine Reaktion sein auf eine neue heftige Welle von Angriffen von Putins Truppen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine mit Raketen und Drohen sein.
Doch was könnte die Entscheidung Bidens für den Fortlauf des Krieges bedeuten? Klar ist: Nun steht Putin unter Druck. Im September noch hatte der Kreml-Chef den Westen eindringlich vor einer Freigabe von hochpräzisen Raketen gewarnt, die Ziele tief im Landesinneren Russlands zerstören sollen. Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hatte dagegen die Freigabe seit Monaten gefordert.
„Wäre die direkte Beteiligung der NATO-Staaten“
Da die Ukraine zur Steuerung hierfür auf Daten von EU- oder US-Satelliten angewiesen sei und Flugmanöver von Militärs des Westens ausgeführt werden müssten, wäre das „die direkte Beteiligung der NATO-Staaten, der Vereinigten Staaten und der europäischen Länder am Krieg in der Ukraine“, argumentierte Putin damals in einem Interview.
„Und das ändert natürlich das Wesen, die Natur des Konflikts erheblich. Das bedeutet, dass sich die NATO-Staaten, die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder mit Russland im Krieg befinden. Und wenn das der Fall ist, dann werden wir, unter Berücksichtigung der Veränderung des Wesens dieses Konflikts, angemessene Entscheidungen auf der Grundlage der Bedrohungen treffen, die für uns entstehen werden.“
Putins Warnung aus dem September 2024
Bislang war es die Linie der NATO, nicht direkt in den Ukraine-Krieg einzugreifen. Mit dieser Argumentation lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz auch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus Bundeswehrbeständen ab. Wie die „Bild“ berichtet, hat die deutsche Firma Helsing der Ukraine nun jedoch 4.000 KI-gesteuerte Strike-Drohnen zur Verfügung stellen dürfen. Die geheime Lieferung wurde am Montag (18. November) öffentlich.
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Die Frage ist nun, ob sich Putins Warnung an den Westen nun als Luftnummer herausstellt – oder ob sich der Konflikt zwischen Russland und dem Westen tatsächlich nochmal deutlich verschärft.