Zugegeben: Prunkvoll sah sie schon aus, die Büste, die Uschi Heckmann und ihr Sohn Marius am Montag (18. November 2024) mit zu „Bares für Rares“ brachten. Hatten sie doch eine junge Dame, geformt aus Marmor, in die ZDF-Trödelsendung geschleppt.
Verständlicherweise war die Hoffnung bei dem Mutter-Tochter-Duo groß, dass es sich bei eben jener um ein schönes Stück Kunstgeschichte handelt. Schließlich war sowohl die Geschichte des Werkes als auch der Künstler noch recht unbekannt. Zum Glück gibt es in solchen Fällen Menschen wie „Bares für Rares“-Expertin Bianca Berding, die Genaueres wissen.
Ein Blender bei „Bares für Rares“
So war auf der Rückseite der Büste nicht nur der Name „Fanfani“ sondern auch die Buchstaben „G“ und „E“ graviert. Doch wofür standen die Buchstaben und wer war für den Entwurf zuständig? So gebe es gleich mehrere Fanfanis, die im Bereich Kunst tätig waren. Einmal einen Enrico, dann einen Saul sowie einen Paolo. Unterschiede zwischen den Dreien: Sie werden unterschiedlich teuer gehandelt. Ganz genau, so Bianca Berding, konnte jedoch nicht festgestellt werden, welcher der Fanfanis für die Büste zuständig war.
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Dazu kam, dass bei ihr etwas mehr Schein als Sein war. So war auf der Vorderseite ein vermeintlicher Edelstein angebracht. Das blaue Steinchen jedoch war nur aus Glas, wie Berding erklärte. „Das ist der gesamte Charakter dieser Büste. Sie soll ein bisschen blenden. Sie soll nach Marmor aussehen. Wir haben hier echte Bronze, das soll einen echten Edelstein nachahmen, wir haben aber nur Glas. Und einen gegossenen Marmor, das heißt ein bisschen was hat sie von einem Blender.“
„Bares für Rares“-Händler zahlen mehr als Schätzpreis
Und so konnte die „Bares für Rares“-Expertin auch beim Preiswunsch des Mutter-Sohn-Duos nicht mitgehen. Das hatte sich nämlich 1.500 bis 2.000 Euro gewünscht. Der Schätzpreis von Bianca Berding jedoch lag bei 800 bis 1.000 Euro. Die beiden wollten trotzdem zu den Händlern. Ein Glücksfall für Horst Lichter, der nicht noch „quälenderweise nachfragen“ wollte.
Und bei denen lief es ziemlich gut. Die waren nämlich begeistert von der Büste. Und so zahlte Friedrich trotz unklarem Künstlers 1.400 Euro. Und damit sogar fast den Wunschpreis.