Es ist nicht das erste Mal, dass die FDP für den Bruch einer Bundesregierung sorgt. Besonders pikant wird all das durch die Enthüllungen von „Zeit“ und „Süddeutscher Zeitung“ über das Drehbuch der Lindner-Partei. Das Ampel-Aus wurde demnach intern über Wochen akribisch geplant.
+++ Hier mehr dazu: Lindner-Bombe: Hat der FDP-Chef uns alle seit dem 29. September getäuscht? +++
So erinnern nicht wenige in diesen Tagen an Zitate von Helmut Schmidt und Franz-Josef Strauß. Besonders der Kanzler der sozialliberalen Regierung bis 1982, der selbst von der FDP im Stich gelassen wurde, scheint das vorzeitige Ampel-Ende regelrecht prophezeit zu haben. Viele Jahre im Voraus. Durch sein Ableben im Jahr 2015 konnte er von diesem Regierungsbündnis auf Bundesebene nichts ahnen.
Helmut Schmidt prophezeite: „FDP wird es ein drittes Mal wieder tun“
So kursiert in den Sozialen Netzwerken ein älterer Interviewausschnitt mit Helmut Schmidt, in dem er nachdenklich auf die Rolle der FDP eingeht. Er scheint perfekt auf die aktuelle Lindner-FDP zu passen.
„Für die FDP war es eine Existenzfrage, dem deutschen Volk von Zeit zu Zeit vorzuzeigen, dass sie zum Regieren unerlässlich notwendig waren. Deswegen haben sie den Kanzler Ludwig Erhard verlassen. Deswegen haben sie anderthalb Jahrzehnte später mich verlassen. Und das würden sie ein drittes Mal wieder tun, wenn sie einer neuen Koalition angehören würden.“
Helmut Schmidt
Allerdings muss man einschränken, dass die FDP die Regierungsjahre mit Helmut Kohl (1982-1998) und Angela Merkel (2009-2013) durchgezogen haben, ohne diese schwarz-gelben Koalition vorzeitig platzen zu lassen. Lindner jedoch hielt es nur drei Jahre mit der Ampel aus.
Franz-Josef Strauß ging mit den Liberalen hart ins Gericht
Doch nicht nur Schmidt hatte einen kritischen Blick auf die Liberalen. Auch ein Zitat der CSU-Legende Franz-Josef Strauß findet im Netz in diesen Tagen viel Aufmerksamkeit.
„Bei der FDP kann man sich auf eines verlassen, nämlich eine berechenbare Komponente, ihre Charakterlosigkeit.“
Franz-Josef Strauß
Schwerer Imageschaden für Lindner-Truppe
Zurück in die Gegenwart: Der angesehene Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte stellt für die Lindner-Truppe einen schweren Imageschaden nach den neuesten Enthüllungen fest. Im Interview mit „Table.Briefings“ sagt Korte: „Die FDP fällt im Außen-Image ins Bodenlose.“ Der FDP-Plan wirke wie ein „schäbiges Komplott“ und viele Wähler der Mitte würden sich bestätigt fühlen, dass es sich bei den Liberalen um eine „Weglaufpartei“ handelt.