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Der DFB kuschelt mit den Saudis: Die nächste Intrige im deutschen Fußball

Die Fifa will die WM in Saudi-Arabien stattfinden lassen. Dass hier die Menschenrechte mit den Füßen getreten werden, ist dem DFB egal. Ein Kommentar.

Der DFB kuschelt mit den Saudis. Dass die Weltmeisterschaft in einem Land stattfinden soll, in dem internationale Standards missachtet werden, scheint egal zu sein.
© IMAGO/Eibner

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Der DFB hintergeht seine eigenen Anhänger – schon wieder. Grund ist die Vergabe der Weltmeisterschaft 2034. Die Fifa flirtet mit Saudi-Arabien und will das Turnier im Golfstaat stattfinden lassen. In einem Land, welches die Menschenrechte mit Füßen tritt und in welchem die Todesstrafe noch immer an der Tagesordnung ist. Und was macht der DFB? Er steigt in den Kuschelkurs ein und stößt den Fans vor den Kopf. Ein Kommentar.

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Es fühlt sich an wie ein Fiebertraum. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2022 in Katar entflammte in Deutschland eine hitzige Diskussion rund um die Grundwerte des DFB. Dass ein Fußballturnier jetzt in einem Land stattfinden sollte, in welchem Frauenrechte auf das drastischste beschnitten, oppositionelle Stimmen mit Gewalt unterdrückt und das Vertreten weltoffener Werte teilweise mit dem Tod bestraft werden, war ein globaler Nackenschlag. Nicht nur für Menschenrechtsorganisationen und die Europäische Union, sondern für alle Fußballfans.

WM 2034: DFB wirft die moralische Flint ins Korn

Wir alle erinnern uns an die Regenbogen-Binde, mit welcher der DFB verzweifelt versucht hat, sich reinzuwaschen. Zwei Jahre später wird einmal mehr bewusst, wie heuchlerisch das Präsidium handelt. Denn wie RTL und ntv aus DFB-Kreisen erfahren haben wollen, wird der Fußballbund am 11. Dezember für die Vergabe an Saudi-Arabien stimmen. Dies sei das Ergebnis einer Klausurtagung im thüringischen Blankenhain. Es soll Einigkeit über das Abstimmungsverhalten des DFB beim anstehenden Fifa-Kongress (11. Dezember) gegeben haben.


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Die Fifa hat ein perfides Vergabe-Paket geschnürt. Denn über die Vergabe der gigantischen Weltmeisterschaft 2030 an Spanien, Marokko, Uruguay, Argentinien und Paraguay – welche aus politischer Perspektive weniger heikel ist – und die Vergabe 2034 an Saudi-Arabien kann nur im Paket abgestimmt werden! Ein Symbolbild der Habgier von FIFA-Präsident Gianni Infantino, welche allerdings niemanden mehr überraschen sollte.

Große Hoffnungen ruhten daher auf den meinungsstarken Mitgliedsverbänden und dessen Veto. Doch auch der DFB strebt lieber nach Ruhm in Form einer Ausweitung des Fußballgeschäfts in den Sphären des Persischen Golfes – und das bringt Geld. Dass man sich dabei die Hände schmutzig macht, scheint egal. Während man innerhalb der Bundesliga das tolerante und weltoffene Ich verkörpert, verkörpert man nach Außen das graue Mäuschen, welches artig dem perversen Fifa-Trend zustimmt.

Saudi-Arabien: Bereits über 198 Hinrichtungen

Die saudischen Behörden haben im Jahr 2024 bereits über 198 Menschen hinrichten lassen, die höchste Zahl in Saudi-Arabien seit 1990! Internationale Standards werden von Kronprinz und Premierminister Mohammed bin Salman läppisch weggewischt. Obwohl die saudi-arabischen Sicherheitskräfte den Kampf gegen terroristische Gruppen – insbesondere gegen Al-Qaida – intensiviert haben, ist die Anschlagsgefahr hoch. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise ein Wachmann vor dem US-Generalkonsulat erschossen. Auf dem Demokratieindex belegt Saudi-Arabien Platz 150 von 167 – das Land ist auf Augenhöhe mit Staaten wie dem Iran oder Belarus.

Das Auswärtige Amt spricht eine Teilwarnung für Saudi-Arabien aus und rät beispielsweise von nicht erforderlichen Reisen in den Bezirk Qatif dringend ab. Mit einem Fußballspektakel, auf welches die ganze Welt blickt und bei welchem sich Saudi-Arabien, ähnlich wie Katar, bestens präsentierten wird, wollen sich die Saudis internationale Anerkennung regelrecht erkaufen. Der DFB unterstützt diese Schmach und hintergeht seine eigenen Anhänger erneut.

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