Die Vertrauensfrage und die terminierten Neuwahlen torpedieren die derzeitige Minderheitsregierung aus SPD und Grünen. Letztere haben Robert Habeck auf ihrem Parteitag mit 96,5 Prozent zum Kanzlerkandidaten gekürt, weshalb der derzeitige Vizekanzler immer mehr aus seiner Deckung geht und Olaf Scholz öffentlichkeitswirksam anzweifelt. Seine Parteikollegen schwärmen.
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Nach dem Bruch der Ampel galt Robert Habeck als derjenige, der Olaf Scholz die Treue hält. Jetzt, wo der Wahlkampf eröffnet ist, fällt auch er ihm mit gekonnten Aussagen in den Rücken. Jüngstes Beispiel ist sein „Ja“ zu möglichen Taurus-Lieferungen. Im ARD-Interview wurde er mit der Frage konfrontiert, ob er als Regierungschef die Taurus-Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz revidieren würde. „Die Antwort auf diese Frage ist: Ja!“, so Habeck.
Habeck „sieht am besten aus“
Innerhalb der SPD sorgt der Alleingang von Habeck für geschlossenes Kopfschütteln, seine Grünen hingegen hat er vollends überzeugt. „Robert Habeck ist jemand, der das Große sieht, aber auch die Probleme im Kleinen löst. Er kann Krisen managen. Das ist das, was wir in diesen Zeiten auch brauchen“, so die Bundesvorsitzende Franziska Brantner im ntv-„Frühstart“.
Noch größer sind die Lobeshymnen der grünen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt. „Robert Habeck ist jemand, der einen klaren Kompass hat. Er sieht auch am besten aus“, sagte die 58-Jährige in der ARD-Sendung „maischberger“. Eine Spitze in Richtung SPD, Union und FDP, die im Studio für gemeinschaftliches Gelächter sorgte.
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Fast schon entsetzt entgegnete Moderatorin Sandra Maischberger: „Das reicht schon?“. „Nein, nein, nein, natürlich nicht. Ich weiß schon, man darf keine Scherze machen in Talkshows“, erwiderte die Grünen-Politikerin.
Trotz der Aufklärung hagelt es im Netz Kritik. „Die schämt sich nicht einmal für den Schwachsinn, den sie erzählt“, „sowas ist also schon eine weitere Qualifikation für das Kanzleramt, genau mein Humor“ oder „immer noch in der Pubertät gefangen“, heißt es in den Kommentaren.
Auch die Union, in Person von Julia Klöckner, kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Ersetze Robert durch Rita und Katrin durch Karl. Dann noch mal lesen. Emanzipation, so wichtig“, schrieb sie auf X.