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Gelsenkirchen hat einen besonderen Friedhof – er ist nicht nur für Trauernde interessant

In Gelsenkirchen gibt es einen ganz besonderen Friedhof. Er ist nicht nur für die Trauernden interessant.

© Schalke FanFeld GmbH

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Sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, löst wohl bei den meisten Menschen ein ungutes Gefühl aus. Dabei gehört das Sterben zum Leben dazu. Jeder von uns wird eines Tages das Zeitliche segnen. Doch wie und wo will ich meine letzte Ruhe finden? In Gelsenkirchen gibt es einen ganz besonderen Friedhof.

Mit dem Herzens-Verein auch nach dem Tod verbunden bleiben: Seit 2012 ist das für die Fans des FC Schalke 04 möglich. Das Schalke Fan-Feld, ein Gemeinschaftsgrabfeld auf dem Friedhof Beckhausen-Sutum, liegt nur wenige hundert Meter von der Veltins-Arena in Gelsenkirchen entfernt. Ender Ulupinar ist Geschäftsführer der Schalke FanFeld GmbH. Sein Freund Olivier Kruschinski bietet regelmäßig Führungen durch Gelsenkirchen an, die unter anderem zu dem speziellem Fan-Friedhof führen.

Gelsenkirchen: S04-Legenden auf besonderem Friedhof

„Die Menschen kennen von Gelsenkirchen meist nur eins: Schalke“, betont Kruschinski. „Am Beispiel Schalke fällt es mir leicht den Leuten zu erklären, was den Menschen im Ruhrgebiet der Fußball bedeutet.“ Seit 25 Jahren bietet der Gelsenkirchener Führungen durch seine Heimat an, durfte bislang laut eigenen Aussagen eine Viertelmillionen Menschen die Besonderheiten der Pott-Stadt zeigen. Und eine große Besonderheit ist eben auch der Friedhof, der wie ein Fußballfeld gestaltet ist. In der Mitte prangt das S04-Logo.

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„Das Thema Friedhofskultur hat sich gewandelt. Immer mehr Menschen kümmern sich schon zu Lebzeiten um das Thema“, erklärt Kruschinski. Das Grabfeld hat insgesamt – wie kann es auch anders sein – 1904 Grabstellen. Belegt sind natürlich noch nicht alle von ihnen. Einige hingegen mit echten Schalker-Legenden. Unter anderem haben hier Willi Koslowski, Klaus Täuber und Stan Libuda ihre letzte Ruhe gefunden.

In Gelsenkirchen gibt es einen ganz besonderen Friedhof. Foto: Schalke FanFeld GmbH

Auf Schalke kommen die Leute zusammen

„Ich empfinde Friedhöfe als sehr schöne Orte. Es sind Orte der Erinnerung“, meint Kruschinski. In Gelsenkirchen gibt es insgesamt 25 von ihnen. Als Fußballfeld gestaltet, ist jedoch nur einer. Dabei muss niemand zwingend Schalke-Fan sein, um sich dort beerdigen lassen zu dürfen. Naheliegend ist es trotzdem. „Wenn jemand sagt, der Verein hat mich begleitet und damit auch die Menschen, dann kann das eine schlüssige Entscheidung sein“, findet Kruschinski.

Es gebe aber auch einen pragmatischen Grund, weswegen sich Menschen auf dem Schalke-Grabfeld beerdigen lassen, der Kruschinski häufig zu Ohren kommt: „Auf Schalke kommen alle paar Wochen Menschen zusammen, die oftmals geografisch nicht viel miteinander zu tun haben. Die Kinder ziehen weg, die Leute verstreuen sich. Dann trifft man sich alle paar Wochen auf Schalke und der Friedhof liegt im Schatten der Veltins-Arena. Wenn man schonmal dort ist, kann man auch den Friedhof besuchen.“


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Kruschinski, der auch selbst eingefleischter Schalker ist, kann sich gut vorstellen, dort auch eines Tages begraben zu werden. „Ich finde den Ort sehr harmonisch und friedvoll. Ich setze mich zwar viel mit Friedhöfen unter anderem in meinen Führungen auseinander, aber mit meinem eigenen Tod noch nicht. Es wäre aber sehr naheliegend.“