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Pest-Variante breitet sich in Deutschland aus: Erste Betroffene im Krankenhaus – kein Impfstoff

Die Fallzahlen steigen deutlich, erste Krankenhaus-Fälle sorgen für Unruhe. Eine für Menschen gefährliche Pest-Variante breitet sich aus.

Gelsenkirchen Kaninchen-Pest (Symbolbild)
© IMAGO/Westend61

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Erst gab es beunruhigende Berichte aus Nordrhein-Westfalen (NRW), inzwischen zum Beispiel auch aus Hessen, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Eine Pest-Variante breitet sich in Deutschland aus. Sie ist tückisch und kann bei verspäteter oder versäumter Behandlung für Menschen tödlich enden.

Schon seit Wochen warnen Behörden in mehreren Bundesländern, Landkreisen und Städten vor der Ausbreitung der Pest-Variante. Jetzt sorgt eine Nachricht aus Bayern für Unruhe. Dort müssen aktuell drei Menschen im Krankenhaus behandelt werden.

Pest-Variante: Schon mehr als 180 infizierte Menschen

Die Rede ist von der Hasen-Pest, der Fachbegriff lautet Tularämie (nicht zu verwechseln mit der Kaninchen-Pest – hier mehr dazu). Diese kann auf verschiedenen Wegen auf den Menschen übertragen werden, was auch immer häufiger passiert. Im Jahr 2023 wurden bundesweit rund 100 Fälle registriert. In diesem Jahr wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis Ende November bereits mehr als 180 Tularämie-Nachweise bei Menschen erfasst, die meisten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46). Die Zahl der diagnostizierten und gemeldeten Fälle beim Menschen sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, hieß es vom RKI weiter.

+++ NRW: Pest-Variante alarmiert Experten – „Für Menschen lebensbedrohlich“ +++

Auslöser der Hasen-Pest ist das hoch ansteckende Bakterium „Francisella tularensis“. Die Seuche kann direkt auf Menschen übertragen werden. Zum Beispiel durch Stechmücken, Zecken, durch das Einatmen von kontaminiertem Staub oder über Hunde als Zwischenwirt. Schnüffelt oder leckt ein Hund beim Spazierengehen an einem verendeten Hasen und hat danach engeren Kontakt zu seinen Besitzern, kann es zur Übertragung kommen. Ebenfalls als Zwischenwirt treten Kaninchen, Vögel, Mäuse, Ratten und andere Wildtiere auf.

Ohne Antibiotikum ist tödlicher Verlauf möglich

Die Situation ist doppelt tückisch. Während Hunde in der Regel nur leichte oder gar keine Symptome zeigen, entwickelt sich die Tularämie beim Menschen zunächst grippeähnlich. Nicht jeder geht dann gleich zum Arzt – obwohl dies dringend nötig wäre. Tularämie lässt sich erfolgreich mit Antibiotika behandeln, wenn es frühzeitig passiert. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in NRW warnt: „Ohne eine entsprechende antibiotische Behandlung kann sich der Krankheitsverlauf schnell deutlich verschlimmern und gegebenenfalls tödlich enden.“ Ein in Deutschland zugelassener Impfstoff steht nicht zur Verfügung.


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Bei den drei Menschen in Bayern, die wegen der Hasen-Pest im Krankenhaus behandelt werden müssen, handelt es sich um Jäger. Sie haben sich vermutlich bei erlegten Hasen angesteckt. Dabei hatte das Landratsamt Donau-Ries schon Anfang des Jahres dazu geraten, auf die Hasenjagd zu verzichten. Die Behörde empfiehlt ebenso wie das LANUV, tote oder kranke Feldhasen nicht zu berühren. Auch Hunde sollten ferngehalten werden.