Wie kann die Rente zukunftsfest gemacht werden? Eigentlich wollte die Ampel-Regierung einen großen Reformschritt gehen und als weitere Säule den Einstieg in die Aktienrente beschließen. Doch das jähe Ampel-Aus ließ auch das Rentenpaket 2 platzen – und nun wird es wieder dauern, bis eine nächste Bundesregierung sich dem Thema annehmen wird.
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Dabei hat die Politik sowieso schon viel zu viel Zeit verschwendet. Hätte es schon seit zehn Jahren ein Depot-Modell gegeben, wie es Christian Lindner zum Ende der Ampel-Ära vorschlug, wären Millionen Menschen finanziell heute schon viel besser dran.
Rente: Große Chance verpasst – schon unter Merkel
Zur Erinnerung: Mit dem sogenannten Modell der „Lindner-Rente“ wollte der FDP-Chef die maue Riester-Rente ablösen. Mit seinem Depot-Modell hätte der Staat Aktienanlagen von bis zu 3.000 Euro jährlich gefördert. Wer in dieser Summe fürs Alters spart, sollte bis zu 600 Euro vom Staat dazubekommen. Für jeden Euro 20 Cent obendrauf vom Staat also, als besonderer Anreiz. Die Erträge des Depots sollten nach Lindners Vorstellung, sofern sie erst im Alter genutzt werden, steuerfrei bleiben, damit der Zinseszinseffekt volle Wirkung hätte entfalten können.
Der „Welt“-Finanzreporter Daniel D. Eckert hat nun ausgerechnet, was ein solches Modell den Sparern schon gebracht hätte, wenn es bereits unter Kanzlerin Angela Merkel 2013 eingeführt worden wäre.
Sparer hätte ein kleines Vermögen fürs Alter
In seiner Berechnung ging er von einer monatlichen Sparrate von 250 Euro aus (macht 3.000 Euro im Jahr). Seit 2013 hätte ein fiktiver Sparer mit einem ETF-Sparplan damit in den populären und erfolgreichen Fonds MSCI Word eingezahlt. Das Ergebnis ist beeindruckend!
Mittlerweile wäre der Sparer, der mit 0 Euro im Depot anfing, bei weit über 80.000 Euro Depotvermögen, obwohl er in den 11 Jahren nur 33.000 Euro eingezahlt hätte. Im selben Zeitraum hätte er eine staatliche Förderung von 6.600 Euro obendrauf erhalten. Weil sich zeitgleich der Fonds, trotz der Corona-Krise und großen zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen und trotz des Ukraine-Krieges, so stark entwickelt hat, hätte er damit ein kleines Vermögen aufbauen können, das nun in den Folgejahren voraussichtlich weiter anwachsen würde.
Unsichere Geldanlage? Trotz Krisen geht es bislang langfristig aufwärts
Hätte man beispielsweise mit 35 Jahren auf diese Weise fürs Alters angefangen zu sparen, hätte man nun mit Mitte 40 schon eine verlockende Basis, um dieses Vermögen bis zur Rente weiter auszubauen – auch durch die Reinvestition von Dividenden.
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Auch wenn Aktien Risiken mit sich bringen, scheint sich diese Wertanlage fürs Alter auf lange Sicht enorm auszuzahlen, selbst wenn es zwischendurch in Krisenzeiten Einbrüche gibt. Das beweist beispielsweise auch ein Blick auf die Entwicklung wichtiger Indizes. So konnte sich der deutsche Dax-Index innerhalb von zehn Jahren von 9.600 auf nun über 20.000 Punkte steigern. Der amerikanische Dow Jones kletterte in diesem Zeitraum sogar von rund 17.400 Punkten auf über 44.800.