Es ist das größte und auch eines der traditionsreichsten Festivals des Landes: „Rock am Ring“. Zehntausende pilgern jedes Jahr im Juni gen Eifel, um auf dem legendären Nürburgring drei Tage voller Rocking and Rolling zu feiern. Wobei: Nur Rock ’n‘ Roll gibt es auf dem Ring schon lange nicht mehr. Seit Jahren schon wird die Bandbreite des Festivals vergrößert. Ob Rap-Größen wie Jay-Z und Casper, Techno-Heroen wie „The Prodigy“ oder auch Pop-Acts wie Coldplay – „Rock am Ring“ bedient mittlerweile nahezu alle musikalischen Spektren.
Genauso groß wie die musikalische Vielfalt sind aber auch die Diskussionen um eben jene. Immer wieder gibt es Zoff wegen bestimmter Musikrichtungen. Man denke nur an den Auftritt von Bushido beim Zwillingsfestival „Rock im Park“, bei dem der Musiker mit Bechern, Geldstücken und sogar Steinen beworfen wurde. Oder auch die Buh-Rufe, die immer wieder bei gewissen Musikstilen durchs Publikum hallen. Und auch in diesem Jahr bleibt das Line-Up von „Rock am Ring“ nicht von Kritik verschont.
„Rock am Ring“: Kein Linkin Park, aber Kontra-K
Die bezieht sich aber vornehmlich darauf, dass ein großer Wunsch der Fans zum 40. Geburtstag des Festivals nicht erfüllt wurde. Hatten sich doch etliche einen Auftritt der gerade erst neu zusammengestellten Band „Linkin Park“ gewünscht. Doch die Band um die neue Sängerin Emily Armstrong, die den verstorbenen Frontmann Chester Bennington ersetzt, möchte sich lieber auf Einzelkonzerte in Deutschland konzentrieren.
Das verriet der Veranstalter von „Rock am Ring“, Matt Schwartz, gegenüber dem Metal-Magazin „Morecore“: „Wir haben ihnen die Festival-Angebote persönlich in Los Angeles präsentiert, die Band hat sich jedoch strategisch gegen eine Festival-Tour in Deutschland entschieden und stattdessen auf eine eigene Stadiontour gesetzt, die sie direkt nach Vorverkaufsstart restlos ausverkauft haben.“
Stattdessen setzt man nun auf eine Headliner-Riege rund um „Bring me the Horizon“, „Slipknot“ und „Korn“. Und auch die Verpflichtung von Rapper Kontra-K sorgt für Zoff unter den Fans. „Was ist denn das jetzt? Statt Linkin Park kriegen wir irgendnen Rapper? Ich bin etwas enttäuscht“, heißt es beispielsweise bei Instagram. Und ein anderer ergänzt: „Headliner 2014 – 30-jähriges Jubiläum – vier Tage: Iron Maiden – Kings Of Leon – Linkin Park – Metallica …. und jetzt… sorry, nur traurig.“