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Payback: Edeka folgt auf Rewe – vor dem Wechsel kracht es gewaltig

Der gefeierte Einstieg von Edeka bei Payback wird kurz vor dem Start getrübt. Hat die Supermarkt-Kette ihre Marktmacht missbraucht?

Edeka: Payback
© IMAGO/Hanno Bode

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Dass man zum Jahreswechsel Konkurrent Rewe im Rabatt-System Payback ablöst, sollte für Edeka eigentlich ein ungetrübter Meilenstein sein. Doch aktuell überschatten gleich mehrere negative Entwicklungen das gefeierte Ereignis.

Edeka hatte sich mit seinen Tochtergesellschaften Netto und Marktkauf von der Deutschlandcard losgesagt, um zu Payback zu wechseln. Ein regelrechter Umbruch in der Unternehmensgeschichte. Doch die Übernahme des Rewe-Platzes ist noch nicht vollzogen, da kracht es plötzlich. Die Kunden schauen ganz genau hin.

Payback-Einstieg von Edeka durch Kartellverfahren überschattet

Schon in den vergangenen Wochen hatte es unerfreuliche Nachrichten gegeben. Fachleute hatten von einer Weihnachtsleckerei abgeraten, die es bei Edeka zu kaufen gibt (>>> hier die Einzelheiten). Dann schnitten auch noch die Weihnachtsgänse der Supermarkt-Kette bei einem Test als Letztplatzierte ab (wir berichteten).

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Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat Edeka jetzt auch noch Ärger mit dem Bundeskartellamt. Der Vorwurf, über den aktuell die „Lebensmittelzeitung“ berichtet: Edeka soll im Zuge des Payback-Einstiegs seinen Lieferanten heftige Sonderforderungen abverlangt haben.

Hersteller sollen offenbar Payback-Einstieg mitfinanzieren

Dass Payback von Partnern Abgaben kassiert, um das eigene System zu finanzieren, liegt auf der Hand. Bei Edeka soll man sich wohl gedacht haben, dass die Waren-Lieferanten in erheblichem Maße für diese Abgaben herangezogen werden sollen. Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ bestätigte das Bundeskartellamt, dass man wegen des sogenannten „Anzapfverbots“ ermittele. Edeka habe von diversen Markenherstellern zunächst zwei Prozent des Gesamtumsatzes als Beitrag zur Beteiligung am Payback-System verlangt. Die Hersteller der Edeka-Eigenmarken, die üblicherweise eine geringere Gewinnmarge haben, sollten demnach 0,5 bis 1,5 Prozent ihres Umsatzes beisteuern. Dafür sollten die Hersteller „neue Zugangsmöglichkeiten zu attraktiven und personalisierten Marketingprodukten“ erhalten.

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Das „Anzapfverbot“ untersagt es allerdings großen Unternehmen wie Edeka, ihre Marktmacht zu missbrauchen, in dem derartige Zahlungen eingefordert werden. Ob die Vorwürfe begründet sind, prüft das Bundeskartellamt jetzt. Der Markenverband, also die Interessenvertretung der Hersteller, begrüßte die Untersuchungen.


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Was auch immer bei diesen herauskommt – sicherlich hat man sich bei Edeka den lange vorbereiteten Einstieg bei Payback unbeschwerter vorgestellt. Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ wollte sich Edeka zu dem Vorgang nicht äußern.