Laut einer Umfrage wächst der Wunsch unter Kunden der Sparkasse, ING und Co. nach der Möglichkeit, überall auch mit Karte zahlen zu können, immer mehr. So wären mittlerweile 50 Prozent für eine verpflichtende Kartenzahlungsoption beim Einkaufen. 44 Prozent wollen das allerdings nicht.
Auch unter unseren Lesern zeigt sich eher eine größere Abneigung dagegen. Die rührt allerdings daher, dass viele dem Bargeld nach wie vor den Vortritt vor der Kartenzahlung geben würden. Darauf wollen sie in keinem Fall verzichten. Bargeld ist für viele immer noch das Zahlungsmittel Nummer 1, wie Kommentare unserer Leser auf Facebook aufzeigen. „Werde niemals auf Bargeld verzichten“, kommentiert etwa eine Nutzerin.
Sparkasse, ING & Co.: Kunden beharren auf Bargeld
Viele erklären jedoch auch, warum sie so am Bargeld festhalten. So fürchten sie eine Überwachung durch die Preisgabe ihrer Daten. „Die Banken brauchen nicht unbedingt meine Daten, was ich mir zum Abendessen kaufe“, argumentiert ein Leser. Andere schätzen es, den Überblick über ihr Geld zu behalten. „Bei Bargeld kann ich sofort sehen, was ich ausgeben kann und darf. Bei Karte muss man für jeden Betrag die App aufsuchen, was noch auf dem Konto ist.“
Hier geht’s zu unserem Bericht über die Umfrage: Sparkasse und Co: Abschied vom Bargeld – kommt die Karten-Pflicht?
Wieder andere fürchten weitere technische Probleme, wie es sie in diesem Jahr bereits gab. Zudem führen sie an, dass ältere Menschen nichts von einer Kartenzahlungspflicht hätten, weil sie tendenziell auch eher auf Bargeld setzen würden. Zudem kritisieren die Facebook-Nutzer die Gebühren, die Gewerbebetreibenden dadurch entstehen würden. Vor allem kleinere Geschäfte könnten das gar nicht tragen. Währenddessen könnten die großen Banken profitieren, weil sie dann noch mehr Geldautomaten abbauen könnten – ein Trend, den viele Kunden bereits kritisch beobachten.
Sparkasse-Kunden wollen beides
Es scheint ein sehr emotionales Thema für viele zu sein. Viele befürchten bereits ein komplettes Bargeld-Aus, sollte es zu einer Kartenzahlungspflicht kommen. Eine Nutzerin kündigt in dem Fall an: „Dann gehe ich auf die Barrikaden“. Sie und auch andere haben aktuell Probleme damit, dass ihre Karten mancherorts nicht akzeptiert werden. „Musste gestern noch Bargeld holen, um bei der Post bezahlen zu können“, teilt etwa eine Nutzerin mit.
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Doch genau da liegt die Lösung in einer Kartenzahlungspflicht. Denn dann müsste etwa die Deutsche Post auch Bankkarten akzeptieren. Doch glauben die wenigsten daran. „Wenn es funktionieren würde, okay. Aber nicht, wie es in Deutschland läuft. Besonders die Debitkarten machen stellenweise Probleme.“
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Dennoch gibt es auch Nutzer, die kaum noch mit Bargeld zahlen. „Wofür auch“, meint etwa eine. Viele verweisen auch auf die Nachbarländer, die bereits das kleine Kleingeld abgeschafft haben und auf fünf Cent aufrunden, wie etwa die Niederlande. Klar, um etwa Geldwäsche einzudämmen, kann die Abschaffung von Bargeld eine sinnvolle Maßnahme sein. Doch der allgemeine Wunsch scheint eher diesem hier zu entsprechen: „Es sollten uns alle Möglichkeiten der Zahlungsmittel zur Verfügung stehen.“