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Robert Habeck: Du musst 18 Euro Eintritt zahlen, um ihn im Wahlkampf live zu sehen

Eigentlich sind alle Kanzlerkandidaten froh, wenn überhaupt viele Menschen zu ihren Veranstaltungen kommen. Bei Habeck muss man teilweise aber zahlen.

Eintritt für Habeck
© IMAGO/Eibner

Grüner Kanzlerkandidat: Das ist Robert Habeck

Robert Habeck will erster Grüner Bundeskanzler werden. Aber wie tickt der Wirtschaftsminister eigentlich privat? Das erfährst Du im Video.

Alle Kanzlerkandidaten sind jetzt in der heißen Wahlkampfphase und auf Tour durch Deutschland. Bei zahlreichen Auftritten von der Nordsee bis nach Bayern wollen Scholz, Merz, Weidel, Wagenknecht und Habeck die Wähler überzeugen und eine Dynamik entfalten. Doch der Grünen-Kandidat hat noch andere Auftritte in diesen Tagen – und die Kosten!

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Genau passend zur Wahl hat Habeck nämlich ein neues Buch veröffentlicht. „Den Bach rauf: Eine Kursbestimmung“ heißt es. Letztlich ist es aber eine Art persönliches Wahlprogramm auf 144 Seiten. Habecks Vision für eine Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft und einer Versöhnung der Gesellschaft. Wenn Habeck bei einer Lesung live erleben möchte, muss dafür allerdings Geld zahlen.

Geld zahlen für Habeck: 18 Euro in Berlin, 10 Euro in Augsburg

So etwa in Berlin. Dort präsentiert der Bundeswirtschaftsminister am 15. Januar erstmals sein Buch im Delphi Filmpalast, moderiert von Micky Beisenherz. Die Ticketpreise haben es in sich: 18 Euro musste man regulär bezahlen, 13 Euro ermäßigt, der Saal ist allerdings ausverkauft.

Ein paar Tage später, am 18. Januar, tritt Habeck mit seinem Buch in der Stadtbücherei Augsburg auf – 10 Euro beträgt hier der Eintrittspreis.

Fairerhalber muss erwähnt werden, dass nicht die Grünen Veranstalter sind. Diese Lesungen seien „nicht Teil des Grünen-Wahlkampfes und werden von privaten Veranstaltern wie zum Beispiel Buchhändlern organisiert“, teilt auch ein Grünen-Sprecher auf Anfrage mit.

„Wie üblich bei Kulturveranstaltungen, nehmen die Veranstalter ein Eintrittsgeld, um möglichst die hohen Unkosten für Miete, Technik, Moderation, Personal und Sicherheit zu decken.“

Grünen-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion

Dennoch erscheint es unglücklich, dass man mitten im Wahlkampf Geld bezahlen muss, um Habeck sehen zu können, während Politikerinnen und Politiker sich eigentlich darum bemühen, möglichst nahbar und zugänglich zu sein und froh sein sollten, über jeden potenziellen Wähler auf ihren Veranstaltungen.

Wahlkampf-Eigentor des Grünen

Derweil gerät Habeck weiter ins Schwimmen mit seinem Vorschlag, Sozialversicherungsbeiträge auf Kapitalerträge zu erheben. In der Sendung „RTL Direkt Spezial: Der Kandidatencheck“ mit dem Grünen am Dienstagabend (14. Januar), grillte ihn Moderatorin Pinar Atalay. „Es geht um Sparer, die Angst haben“, so die Moderatorin.

Deswegen wollte Atalay „ganz konkret“ von ihm wissen, wer solche Beiträge zahlen müsste. Doch eine genaue Antwort gab es von Habeck wieder nicht. „Nicht diejenigen, die jetzt schon belastet sind“, so seine Reaktion. Es gehe nicht um die Kleinsparer, sondern um Millionäre. „Gibt es einen Freibetrag? Bis zu so und so viel passiert euch nichts?“, hakte die RTL-Moderatorin nach. Habeck blieb ungenau: „Es gibt verschiedene Modelle, wie man das dann auflösen kann. Freibeträge, hohe Freibeträge, sind die eine Möglichkeit.“ Es gehe ihm aber „nicht um eine Zahlendebatte“.


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Derweil nahm Wahlkämpfer Olaf Scholz seinen Minister Habeck für die Idee in die Mangel. „Das ist ein alter Hut, der hat noch nie funktioniert. Und der Vorschlag wird nicht besser dadurch, dass er aus irgendeiner Mottenkoste herausgeholt wird.“ Kapitalerträge werden besteuert und das sei der richtige Weg. „Die haben mit Beiträgen nichts zu tun“, so der Kanzler.