Die Nervosität steigt: Noch vor der Bundestagswahl in wenigen Wochen (am 23. Februar) könnte NRW von einer massiven Streikwelle im öffentlichen Dienst erschüttert werden.
Pendler, die täglich auf Busse und Bahnen angewiesen sind, zittern bereits jetzt. Denn es droht womöglich eine Wiederholung der dramatischen Verkehrs-Streiks, die vor zwei Jahren den gesamten Nahverkehr lahmlegten. Doch nicht nur Nutzer des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wären vom Streik betroffen. Das Ganze könnte sich auf ziemlich viele Lebensbereiche der Menschen in NRW ausdehnen.
NRW: Droht eine riesige Streikwelle?
Denn die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) fordert in der anstehenden Tarifrunde deutliche Verbesserungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Rund ein Viertel davon arbeitet allein in NRW. Bei den Forderungen geht es um ein Gehaltsplus von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat, „höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten“, eine Steigerung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte, „drei zusätzliche freie Tage, um die zunehmende Arbeitsbelastung auszugleichen“ sowie ein spezielles Zeitkonto für die Beschäftigten.
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Die erste Tarifrunde beginnt bereits am Freitag (24. Januar). Sollte es in den Verhandlungen keine Einigung geben, steht möglicherweise bereits ein Streik im Raum. Verdi-Chef Frank Werneke gab gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ zu bedenken: „Die Beschäftigten sind hoch motiviert, für ihre Anliegen einzutreten (…) Es liegt jetzt an den Arbeitgebern, ob ein Streik nötig wird.“
Und der könnte sowohl den öffentliche Nahverkehr und die Deutsche Post betreffen als auch die Arbeit vieler Erzieher, Pflegekräfte Müllwerker und Co. lahmlegen. Kein Wunder, dass vor allem Pendler somit nun in Alarmbereitschaft sind.
Die zweite Verhandlungsrunde ist übrigens für den 17./18. Februar angesetzt. Spätestens da sollte es zu einer Einigung kommen. Werneke dazu: „Wichtig wäre, dass sie spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde ein gutes Angebot vorlegen.“ Und damit nimmt er natürlich die Arbeitgeber in die Pflicht.
Verdi-Chef spricht Klartext – Bundestagswahl sind „im Blick“
Doch immerhin: „Wir haben die Wahl im Blick und werden unsererseits dafür sorgen, dass sie geordnet und ungestört abläuft“, versichert Werneke gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.
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Können die Arbeitgeber noch rechtzeitig ein akzeptables Angebot für Verdi vorlegen oder wird unter anderem der öffentliche Nahverkehr wieder zum Spielball eines Tarifkonflikts? Die Antwort auf diese Frage dürften nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Pendler in NRW von entscheidender Bedeutung sein – die Spannung steigt.