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Golf von Mexiko: Warum Trump bei der Umbenennung krachend scheitern könnte

Es ist einer der vielen irren Vorhaben von Donald Trump: Der Golf von Mexiko soll in Golf von Amerika umgetauft werden. Das könnte scheitern.

Golf von Amerika: Trump will Namensänderung.
© IMAGO / Dreamstime, IMAGO / ZUMA Press Wire (Fotomonitage Redaktion)

Das ist Donald Trump – vom Medien- und Geschäftsmann zum Politiker

Donald Trump war von 2017 bis 2020 Präsident der USA, ehe ihn Biden ablöste. Hier sind die wichtigsten Infos zu Trump im Überblick.

Es zählt zu den skurrilsten Zielen von Donald Trump: Gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident erließ er ein Dekret zur Umbenennung des Golf von Mexiko in den Golf von Amerika. Das soll innerhalb von 30 Tagen erfolgen. Was US-Nationalisten feiern, könnte aber an der Realität scheitern.

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Es ist keineswegs so, dass Trump mit einer einfachen Unterschrift eine so weitreichende Entscheidung im Alleingang treffen kann. Wir klären die Hintergründe auf.

Golf von Amerika: Trump müsste viele Hürden überwinden

Schon seit dem 16. Jahrhundert trägt die Meeresbucht den Namen Golf von Mexiko. Die spanischen Entdecker und Kartografen gaben dem Gewässer bereits den Namen „Golfo de México“. Diese Bezeichnung wiederum geht zurück auf die Eigenbezeichnung einiger Gruppen der Azteken, die sich Mexica nannten.

Diese lange historische Entwicklung und den fest etablierten Namen will Trump nun mit einem Federstrich und mit größenwahnsinnigen USA-first-Nationalismus wegwischen. Doch ganz so einfach wird das nicht funktionieren.

Völkerrechtlich ist eine Umbenennung eines international anerkannten geografischen Ortes nicht einfach – es braucht eine breite internationale Zustimmung. Trump müsste zum Beispiel auch Mexiko und den weiteren Anrainerstaat Kuba dazu bringen, die Namensänderung zu akzeptieren.

Darüber hinaus ist die Internationale Hydrographische Organisation (IHO) dafür zuständig, dass es eine Standardisierung der Namen von Meeren und Ozeanen gibt. Somit ist auch die Zustimmung der IHO erforderlich für eine internationale Anerkennung der Umbenennung. Daneben gibt es noch die Gruppe von Experten der Vereinten Nationen für geografische Namen (UNGEGN), die auch ein Wörtchen mitzureden hat.

Name existiert seit fast 500 Jahren – Hillary Clinton muss bei Rede lachen

Was zudem kaum jemand auf dem Schirm hat: Internationale Verträge, die den Golf von Mexiko erwähnen, müssten angepasst werden, wenn Trump sich durchsetzt. Ein Prozess, der Jahre dauern könnte. Zudem müssten, nach einer internationalen und offiziellen Anerkennung, auch die internationalen Karten und Navigationssysteme aktualisiert werden. Erste Trump-Fans beschweren sich derweil schon, dass die Meeresbucht bei Google Maps noch immer Golf von Mexiko heißt.


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