Auf Kreuzfahrt-Schiffen ticken die Uhren anders. Ob man es etwas essen gehen oder den Pool nutzen möchte, ob beim kleinen Einkaufsbummel oder auch beim Arztbesuch – an Bord gelten immer Besonderheiten. Dass diese ganz üble Folgen haben können, erfuhr jetzt ein Paar auf seiner vermeintlichen Traumreise.
Die beiden erlebten erst einmal das, wovon wohl jeder Kreuzfahrt-Fan träumt: Sie gewannen eine kostenlose Reise in die Karibik. Das Schiff „Encore“ der Norwegian Cruise Line legte am 5. Januar in Miami zu der einwöchigen Tour ab. Doch schon bald schlug das Schicksal zu.
Kreuzfahrt-Passagier wird an Bord krank – aber es kommt noch schlimmer
Mike Cameron und seine Freundin Tamra Masterman, beide aus Braham im US-Bundesstaat Minnesota, waren überglücklich, als sie an Bord gingen. Doch wenig später erkrankte Cameron an einer Grippe. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Er tat, was er auch zu Hause auf dem Festland getan hätte: Er ging zum Arzt des Kreuzfahrt-Schiffes. Nach drei Tagen sei er wieder fit gewesen, berichtet der US-Sender „Fox 9“. Dem Happy End der Reise schien nichts im Weg zu stehen.
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Doch nachdem das Paar das Kreuzfahrt-Schiff verlassen hatte, kam erst der richtige Schlag. Mike Cameron erhielt von der Reederei eine Arzt-Rechnung über 47.000 Dollar (45.000 Euro). Das Unternehmen hatte bereits die beiden Kreditkarten des Paares bis zum Maximum belastet, doch es fehlten immer noch 21.000 Euro. Eine finanzielle Katastrophe für Reisenden!
Reiseversicherung zahlt nicht mal die halben Arzt-Kosten
Eigentlich hatten sie für einen solchen Fall vorgesorgt – das glaubten sie zumindest. Das Paar hatte nämlich eine Reiseversicherung der Norwegian Cruise Line abgeschlossen, die medizinische Kosten bis zu 20.000 US-Dollar abdeckte. Wer konnte ahnen, dass für eine Grippe-Behandlung mehr als der doppelte Betrag fällig werden könnte? Das Ende vom Lied: Die Reiseversicherung sieht die eigene Krankenversicherung von Cameron in der Pflicht. Die wiederum stellt sich quer, weil die Erkrankung im Ausland aufgetreten ist.
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Gegenüber dem Sender „Fox 9“ erklärte die Reederei, die Preisgestaltung sei „eng mit der anderer Kreuzfahrt-Linien vergleichbar“. Man halte diese für „fair und angemessen“. Ungeachtet dessen wolle das Unternehmen prüfen, ob 47.000 Dollar typisch für eine Grippe-Behandlung seien.