Nachdem CDU/CSU das erste Mal auf Bundesebene mit Stimmen der AfD einen Antrag durch das Parlament gebracht hatte, war die Aufregung groß. Allerorten demonstrierten Tausende vor CDU-Zentralen. Prominente Mitglieder der Christdemokraten, wie der bekannte Moderator Michel Friedman, traten aus der Partei aus. Doch schlägt sich dieser Protest wenige Wochen vor der Bundestagswahl auch in den Umfragen nieder?
Nach einer Befragung, die das Umfrage-Institut „Insa“ am Donnerstag (30. Januar) und Freitag (31. Januar) durchgeführt hat, lautet die Antwort: Nein, CDU/CSU bleiben bei 30 Prozent. Weder war der Merz-Vorstoß zur Verschärfung der Migrationspolitik für die Partei gewinnbringend, noch richtete er in den Umfragen einen großen Schaden für sie an.
SPD und AfD gewinnen hinzu
Doch konnten zwei Parteien hinzugewinnen. Zum einen die AfD, die auf den zweiten Platz – mit 22 Prozent – kommt. Die in Teilen rechtsextreme Partei konnte sich um einen Prozentpunkt zur Vorwoche verbessern. Zum anderen konnte auch die SPD hinzugewinnen. Die Sozialdemokraten erhalten in der aktuellen Insa-Umfrage ebenfalls einen Prozentpunkt mehr. Sie kommen auf 17 Prozent.
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Drücken diese Zahlen aus, dass liberalere Unionswähler zur SPD und konservativere CDU-Wähler zur AfD abgewandert sind?
Grüne stagnieren, FDP und Linke wären raus
Die Grünen stagnieren jedenfalls bei 12 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einen Punkt verliert und mit 6 Prozent nur noch knapp über der Fünf-Prozent-Hürde liegt. FDP und Linke würden nach der aktuellen Umfrage nicht den Wiedereinzug in das Parlament schaffen. Beide Parteien kommen jeweils nur auf 4 Prozent und würden damit knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Laut Insa-Chef Hermann Binkert würden nach den aktuellen Zahlen eine Mehrheit von 44 Prozent zur Regierungsbildung ausreichen. Eine große Koalition (CDU/CSU und SPD) käme auf 47 Prozent, während Schwarz-Grün mit 42 Prozent rechnerisch nicht reichen würde.