Borussia Dortmund und Rayan Cherki: Was schon im letzten Sommer ein ganz heißes Thema war, kam nun im Januar wieder auf dem Tisch. Wieder wurde es chaotisch, wieder ist der Deal offenbar geplatzt.
Beide Male haben sich die Verantwortlichen von Borussia Dortmund offenbar nicht nur zu viel Zeit gelassen, sondern laut Vorwürfen der Gegenseite auch unprofessionell verhalten. Den sowieso schon vielkritisierte Sportdirektor Sebastian Kehl bringt das zunehmend in Erklärungsnot.
Borussia Dortmund: Cherki-Deal platzt erneut
Eigentlich war der BVB im vergangenen Sommer früh dran. Noch bevor das Transferfenster überhaupt geöffnet hatte, drang das Gerücht um ein intensives Interesse der Schwarzgelben am Lyon-Star an die Öffentlichkeit. Doch die Gespräche zogen sich. Erst wollten Kehl & Co. andere Transfers fixieren, dann brauchte man wegen der Ausgaben frisches Geld durch Verkäufe und schließlich waren sich die Entscheider gar nicht mehr so einig, ob das mit Cherki eine gute Idee ist.
+++ Borussia Dortmund: Neue Sorgen! BVB schon wieder in Not +++
Das Veto von Nuri Sahin ließ den Deal am Ende platzen. Einen guten Eindruck hatte der BVB in Lyon dabei nicht hinterlassen. Nun ist Sahin weg. Und weil die Krise in Dortmund auch eine der Kreativitätsabteilung ist, kam das Thema Cherki im Januar wieder auf. Diesmal wollte man wirklich zuschlagen. Auch Niko Kovac gab dem Transfer sein „Go“ (hier die Details). Doch offenbar stellte man sich dabei wieder ziemlich ungeschickt an.
Heftige Kritik an BVB-Bossen
Obwohl der Deadline Day näher und näher rückte, trieb Kehl das Thema laut übereinstimmender Berichte nicht mit der nötigen Konsequenz voran. Als der Transferschluss bereits in Sichtweite war, reiste er mit Geschäftsführer Lars Ricken zum Auswärtsspiel nach Heidenheim, statt in Dortmund mit Hochdruck am Deal zu arbeiten. Erst ganz kur vor Schluss machte man Ernst – und rannte in Lyon vor verschlossene Türen.
„OL“ schmetterte die Offerte über den zuvor eigentlich vereinbarten Betrag von 22,5 Millionen Euro ab. Öffentlich und in aller Deutlichkeit schob der als lautstark bekannte Olympique-Boss John Textor dem Transfer einen Riegel vor und kritisierte das Vorgehen der Dortmunder Kaderplaner dabei heftig. „Das Angebot aus Dortmund wurde respektlos kommuniziert, lag weit unter dem Marktwert und war zeitlich schlecht gewählt“, sagte er zu „Sky“. Der Privatjet, den Borussia Dortmund bereits zum Cherki-Transport nach Lyon beordert hatte, flog weiter nach Mailand.
32 Tage hatte man Zeit, das Angebot abzugeben. Erst 48 Stunden, so ist zu hören, trudelte es in Frankreich ein. War sich der BVB dieses Transfers zu sicher? Warum wurde man erst so spät aktiv? Auch mit den Deals von Daniel Svensson, Carney Chukwuemeka und Diant Ramaj ließ man sich bis in die letzten Transfer-Stunden Zeit. Fragen, die sich Sebastian Kehl nun gefallen lassen muss.
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Rayan Cherki bleibt erneut in Lyon, ein Plan B war nicht in der Schublade. Der BVB hat seine erhoffte Verstärkung des Offensivzentrums wieder nicht bekommen und dabei erneut kein sonderlich glückliches Bild abgegeben.