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Streiks in NRW: Kitas, ÖPNV und Co. – jetzt macht Verdi Ernst

Verdi macht in NRW jetzt Ernst und hat für die nächsten Tage Streiks in NRW angekündigt. HIER werden die Folgen am meisten zu spüren sein.

© IMAGO/penofoto

Die Verhandlungsführerin von Verdi stellt im Video Ihre Forderungen

Nachdem die erste Verhandlungsrunde in Potsdam am 24. Januar platzte und ergebnislos vertagt wurde, reagiert Verdi nun deutlich. Die Gewerkschaft ruft Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zum Warnstreik auf. Auch in NRW wird das üble Folgen bedeuten.

Schon am Mittwoch (5. Februar) soll es in den ersten Städten in NRW losgehen. Kitas, ÖPNV, Sparkassen, Müllabfuhr und Co. – viele notwendige Betriebe könnten schon zur Wochenmitte dicht bleiben. Wo genau du mit Einschränkungen oder ausfällen rechnen kannst, erfährst du hier.

NRW: Erste Streikauswirkungen am Mittwoch

Bereits für Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi NRW Warnstreiks angekündigt. Diese sollen bis einschließlich Freitag, 7. Februar, andauern und auch im Ruhrgebiet zu Einschränkungen führen. Dazu werden Tarifbeschäftigte, Auszubildende, Studierende und Praktikanten des öffentlichen Dienstes aufgerufen.

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So treten am Mittwoch in Gladbeck bereits Angestellte der Müllabfuhr ZBG), Stadtverwaltung und der Sparkasse in Streik. Am Donnerstag (6. Februar) geht es dann in Herne weiter. Hier legen Mitarbeiter aller 20 Kitas und der drei „Kleinen Kitas“ der Stadt für einen Tag ihre Arbeit nieder. „Da eine Notbetreuung erst bei mehrtägigen Streiks eingerichtet wird, sollten sich Eltern und Erziehungsberechtigte daher darauf einstellen, dass an diesem Tag die Türen geschlossen bleiben“, empfiehlt Verdi in einer aktuellen Mitteilung.

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Das Straßenverkehrsamt in Herne, das Schloss Strünkede, das Heimatmuseum, die Bibliothek und die VHS in Herne-Mitte sowie die städtischen Sporthallen bleiben deswegen geschlossen. An anderen Stellen des öffentlichen Dienstes müssen Anwohner mit längeren Wartezeitungen und Einschränkungen rechnen.

HIER stehen in NRW Busse und Bahnen still

In der NRW-Stadt Bottrop treten dagegen von Donnerstag bis Freitag die Angestellten der Müllabfuhr, der Straßenreinigung und des Containerdienstes in Streik. Die gelben Tonnen werden regulär von der WRB GmbH abgeholt.


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Im NRW-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen kündigte Verdi für Donnerstag zunächst lediglich Einschränkungen beim Amt für Verkehrsmanagement, für Straßen- und Radwegebau und beim Amt für Landschaftspflege und Grünflächen an. Verdi teilt in einer Mitteilung von Dienstagabend allerdings mit, dass sich auch die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn sowie die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) am Freitag an Warnstreiks beteiligen.

Gravierender sieht es dagegen am Niederrhein aus. So stehen Bürger nicht nur bei den Stadt- und Kreisverwaltungen in Mönchengladbach, Viersen, Willich und Korschenbroich, den LVR Kliniken in Mönchengladbach und Viersen sowie den Sparkassen in Mönchengladbach und Neuss vor verschlossenen Türen. Auch die Busse in Mönchengladbach stehen am Donnerstag ganztägig still. Außerdem sind die New AG und der Niersverband vom Warnstreik in NRW betroffen.

Das ist der Streik-Grund

Die Gewerkschaft Verdi fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten von Bund und Kommunen. Auch Azubis und Praktikanten sollen in NRW und andernorts 200 Euro mehr im Monat erhalten.

Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage sowie einen Tag nur für Gewerkschaftsmitglieder. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. – 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt.