Verdi macht Ernst. Nachdem die Gewerkschaft bereits ÖPNV-Streiks bei der Bogestra (Bochum und Gelsenkirchen) und der Vestischen (Kreis Recklinghausen/GE/Herne) angekündigt hatte (mehr dazu hier >>>), ist jetzt auch die Ruhrbahn fällig.
Nach Angaben von Verdi legen die Ruhrbahn-Beschäftigten am Mittwoch (12. Februar) ihre Arbeit nieder. Damit dürfte an diesem Tag ein großer Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Essen und Mülheim stillstehen.
Ruhrbahn-Streik in Essen und Mülheim
Für Verdi führt kein Weg am Streik im öffentlichen Dienst vorbei: „Der Personalabbau in der Vergangenheit und der extreme Fachkräftemangel belastet die Beschäftigten. Die Arbeitsverdichtung steigt ständig und bringt die Kolleginnen und Kollegen an ihre Grenzen“, erklärt Vera Winnemund die Gründe für den Streik.
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„Durch eine deutliche Gehaltsanhebung kann der öffentliche Dienst wieder attraktiver für die Fachkräfte werden“, hofft die Verdi-Bezirksgeschäftsführerin im Bezirk Ruhr-West und macht eine Kampfansage an die Arbeitgeber: „Wir erwarten in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeberseite, das die Wertschätzung und Anerkennung der Beschäftigten zum Ausdruck bringt.“ Sollte ein solches Angebot ausbleiben, sei mit neuen Streiks zu rechnen.
Ruhrbahn mit Notfallfahrplan?
Wie schon im vergangenen Frühjahr legt Verdi mit seinem Streik im öffentlichen Dienst den Nahverkehr im Ruhrgebiet lahm. Damals hatte die Ruhrbahn mit einem Notfallfahrplan reagiert, um zumindest eine Basismobilität zu gewährleisten.
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Doch einen Notfallplan wird es nach Angaben der Ruhrbahn am Mittwoch nicht geben. Es werde keine Nahverkehrsdienstleistung in Essen und Mülheim geben. „Hiervon nicht betroffen sind die Fahrten zur Beförderung von Schüler*innen zwischen Schule und Sportstätte sowie die Beförderung von Förderschülern in Kleinbussen“, wie die Ruhrbahn am Freitag (7. Februar) mitteilte. „Bussi“ werde zu den gewohnten Betriebszeiten fahren.
Weiter teilte das Essener Verkehrsunternehmen mit: „Da es voraussichtlich in den benachbarten Verkehrsunternehmen ebenfalls zu Einschränkungen kommen kann, sind auch die städteübergreifenden Linien betroffen.“
Das fordert Verdi konkret
Verdi fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 unter anderem acht Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.
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Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen.