Selbst Stammkunden, die jede Woche beim Aldi ihres Vertrauens einkaufen gehen, wissen nicht über alles Bescheid, was hinter den Kulissen des Discounters abgeht. Und das ist eine ganze Menge. Schließlich bedarf es viel Organisationsarbeit, um die tägliche Versorgung von Hunderttausenden Kunden deutschlandweit aufrecht zu erhalten.
Irgendwann kommt das menschliche Leistungsvermögen da an seine Grenzen – und die Verantwortlichen müssen sich nach Unterstützung umschauen. Aldi Nord geht dabei schon seit Monaten einen ganz bestimmten Weg, der kürzlich auf alle Filialen des Discounters ausgeweitet wurde. Aber nur die wenigsten Kunden wissen wahrscheinlich etwas davon.
Aldi setzt auf neues KI-Programm
Schon seit 2023 hat Aldi einen ganz besonderen Helfer – „Relex“. Dabei handelt es sich um ein Software-Tool, das mithilfe von künstlicher Intelligenz bei der Organisation der Warenverteilung in allen Aldi-Nord-Filialen hilft. Und diese Hilfe ist bei rund 1.860 Produkten aus 18 Warengruppen, die Aldi Nord normalerweise im Sortiment hat, auch bitter nötig.
Ende Januar 2025 teilte Aldi Nord dann offiziell mit, das man in den vorangegangenen Wochen in allen Filialen die alten Bestellsysteme durch „Relex“ ersetzt habe. „Das steigert die Kundenzufriedenheit und schont Ressourcen“, ist sich der Discounter sicher. Auch bei 90 Prozent der Aldi-Filialen im Ausland setze man schon auf das Programm.
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Die KI bei „Relex“ registriert, wie viele Exemplare eines bestimmten Artikels im Schnitt gekauft werden – und gleicht das mit den Beständen pro Filiale ab. Daraus errechnet sich dann die passende Bestellmenge. Somit weiß Aldi Nord Bescheid, welche Filiale wie viel von welchem Produkt benötigt, um die Kunden vor Ort zufriedenzustellen. Das Ziel: Alles, was der Kunde wünscht, ist stets zu jeder Zeit ausreichend vor Ort.
Über 600 Aldi-Lkws täglich im Einsatz
„Täglich versorgen wir Millionen Menschen mit Waren des täglichen Bedarfs“, erklärt Pascal Braun. Er ist bei Aldi Nord für die Organisation der Lieferketten zuständig – oder wie es in seinem offiziellen Jobtitel heißt: Managing Director Supply Chain Management. Er betont: „Wir brauchen eine perfekt abgestimmte Lieferkette, um die Warenverfügbarkeit sicherzustellen.“
„Relex“ soll den logistischen Aufwand und den Ressourcenverbrauch bei der Auslieferung vermindern. Sascha Siegers, Director Planning und Replenishment (= Planung und Nachschub), verweist darauf, dass täglich rund 620 Lkws im Auftrag von Aldi unterwegs sind. Ein genauerer Überblick darüber, welche Waren wo am ehesten benötigt werden, könnte dann dazu führen, dass nicht unnötig viele Laster quer durchs Land geschickt werden. „Wir sparen Kraftstoff und schonen die Umwelt“, meint Siegers.