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Rewe Bonus statt Payback – Insider warnt alle Kunden: „Lassen uns blenden“

Guthaben statt Punkte, „Rewe Bonus“ statt Payback: Hält das neue Rabatt-System, was es verspricht? Hier fährst du es.

Rewe Bonus Ron Perduss
© imago images [M]

REWE Bonus App: Was taugt sie wirklich?

Verbraucherexperte Ron Perduss hat sich einmal die REWE Bonus App genauer angeschaut. Sein Fazit erfährst du im Video.

Es war die wohl größte Umwälzung im deutschen Lebensmittelhandel seit dem Verkauf und Niedergang der Warenhauskette „Real“: Zum Jahreswechsel ist Rewe bei Payback ausgestiegen und hat sein eigenes Rabattsystem „Rewe Bonus“ an den Start gebracht. Die Discounter-Tochter „Penny“ ging einen ähnlichen Weg. Doch sollten die Kunden da mitgehen?

Wie funktioniert „Rewe Bonus“? Kunden sammeln beim Einkaufen nicht Punkte, wie es bei Payback üblich ist, sondern Guthaben in Euro. Für einige Artikel gibt es jeweils 10 oder 20 Cent, bei anderen einen Euro oder mehr. Mehrere Hundert wechselnde Artikel sind mit Bonus-Coupons verknüpft. Das gesammelte Guthaben kann beim Bezahlen an der Kasse eingelöst werden. Wer innerhalb eines Monats für mehr als 400 Euro einkauft, erhält im Folgemonat einmalig zehn Prozent Rabatt. Das klingt reizvoll. Aber kommen die Kunden denn nun besser weg als zuvor bei Payback?

Rewe Bonus löst Payback ab – was haben die Kunden davon?

Egal ob bei „Rewe Bonus“, „Lidl plus“ oder beim Payback-System, mit dem neuerdings auch Edeka, Marktkauf und Netto locken – Bonus-Programme sind immer eine Art Tauschgeschäft. Kunden bekommen exklusive Rabatte und Sonderangebote. Die Händler wiederum binden die Kunden – im besten Fall – stärker an sich und erhalten ihre Daten. Damit erfahren sie deren Vorlieben und können das Kaufverhalten beeinflussen.

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Ist dieses Tauschgeschäft fair und ausgewogen? Was klar ist: Der Rewe-Konzern profitiert von seinem neuen Bonus-Programm. Er musste bisher, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit Verweis auf Branchenkreise berichtet, etwa 150 Millionen Euro jährlich an den externen Dienstleister Payback zahlen. Geld, das jetzt durch den Umstieg auf „Rewe Bonus“ im Unternehmen bleibt. Dass auch die Kunden jetzt besser wegkommen, bezweifelt jedoch der bundesweit bekannte Verbraucherschützer Ron Perduss. Im aktuellen Video aus unserer Reihe „DER WESTEN klärt auf“ (hier im Artikel eingebunden) beschäftigt er sich mit dem neuen Rabatt-System.

„Hamsterkäufe“ können unschön enden

Ron Perduss gibt den Kunden zu bedenken: „Rewe setzt hier auf unseren Jagdtrieb, und natürlich sieht es immer schön aus, wenn man in der App ein Guthaben ansammelt.“ Der Insider warnt jedoch: „Im Endeffekt lassen wir uns davon blenden und kaufen viel zu viel Zeugs ein.“ Die preisreduzierten Produkte werden zu Hause vielleicht gar nicht benötigt – oder verfallen schlimmstenfalls vor dem Verzehr, weil man zu große Mengen „gehamstert“ hat. Und schon verkehrt sich die Ersparnis ins Gegenteil.

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Wie der Verbraucherschützer „Rewe Bonus“ sowie Bonus-Systeme im Allgemeinen einschätzt und welche Alternativen zum Sparen es gibt, erfährst du im hier eingebundenen Video. Noch nicht verlässlich zu beurteilen ist unterdessen, wie viele Kunden Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler mit dem neuen Bonus-System an sich binden oder hinzugewinnen kann – und wie viele zum neuen Payback-Partner Edeka abwandern.


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Ron Perduss (mehr als 325.000 Follower auf Social Media) zählt zu den gefragtesten Experten für Finanz- und Verbraucherthemen in Deutschland. In unserer Video-Reihe „DER WESTEN klärt auf“ verrät dir der ausgebildete Bankkaufmann und mehrfach ausgezeichnete Journalist, wie du Geld sparst, zu deinem Recht kommst, deine Gesundheit schützt oder üblen Tricks und Täuschungen aus dem Weg gehst. Ob beim Online-Shopping, auf dem Kreuzfahrt-Schiff, im Urlaubshotel oder eben auch im Supermarkt.
(mit dpa)