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Duisburg: Trump-Wahnsinn! Sorgen Zölle für Genickbruch bei Thyssenkrupp?

Mitten in die Stahlkrise sorgen die angekündigten Zölle für Aufregung bei Thyssenkrupp. Wie wart trifft die Maßnahme den Duisburger Konzern?

© IMAGO/Jochen Tack & ABACAPRESS

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Donald Trump hat mal wieder mit einem Dekret für reichlich Aufsehen gesorgt. Dieses Mal könnten die Auswirkungen selbst bis nach Duisburg nachhallen.

Denn der US-Präsident hat am Montag (10. Februar) Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten auf den Weg gebracht. Wie sehr treffen die hohen Zölle die ohnehin strauchelnde Stahlindustrie? Ein Thyssenkrupp-Sprecher macht dazu auf Nachfrage von DER WESTEN eine klare Ansage.

Duisburg: Wie hart treffen Trump-Zölle Thyssenkrupp?

Thyssenkrupp steckt in der Krise. 11.000 Arbeitsplätze bei Deutschlands größten Stahlproduzenten wackeln (mehr dazu kannst du hier bei der „WAZ“ lesen >>>). Da kommen die horrenden Zölle für Stahl-Exporte in de USA zur Unzeit. Doch welche Auswirkungen hat die Trump-Maßnahme konkret.

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„Wir beobachten die Entwicklungen weiterhin sehr aufmerksam und analysieren fortlaufend mögliche Szenarien von Importzöllen und deren Auswirkungen auf unsere Geschäfte“, teilte ein Thyssenkrupp-Sprecher auf Nachfrage von DER WESTEN mit. So kurz nach dem Dekret seien die Auswirkungen allerdings noch nicht messbar. Das sei erst möglich, wenn die Zölle in Kraft getreten und mögliche Gegenmaßnahmen der EU bekannt seien. Für Thyssenkrupp gibt der Unternehmenssprecher eine vorsichtige Entwarnung.

Thyssenkrupp spricht Klartext

Die angekündigten Zölle auf Stahl-Importe in die USA seien für den Duisburger Konzern eher zu vernachlässigen. „Der Hauptmarkt für den Stahl von Thyssenkrupp ist Europa“, beruhigt der Thyssenkrupp-Sprecher. Der Export in die USA sei „vernachlässigbar gering“. Viele der gehandelten Stahlprodukte würden ohnehin lokal für den Markt in den Vereinigten Staaten gefertigt. „Dieser Fokus auf lokale Produktion minimiert das Risiko in Bezug auf mögliche Zollrisiken und ähnliche regulatorische Änderungen“, stellt der Konzernsprecher klar.

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Grundsätzlich beziehen die USA ihren Stahl nach jüngsten Angaben des Branchenverbands American Iron and Steel Institute vor allem aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Deutschland rangiere demnach in den Top 10 der Herkunftsländer von Stahlimporten.

„Unschön, aber nicht verheerend“

Auch der frühere Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, erwartet überschaubare Folgen für Europa durch neue US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. „Es ist unschön für unsere Volkswirtschaften, aber nicht verheerend“, sagte Felbermayr der Deutschen Presse-Agentur. Die Zölle könnten auch einen angenehmen Effekt haben. Denn wenn Stahl in Deutschland bleibt, dürfte der Stahlpreis sinken, was unter anderem den Bau von Windrädern günstiger machen könnte.


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