Werden Vonovia-Mieter in Dortmund über das Ohr gehauen? Die Ruhrgebiets-Stadt hat mit dem 1. Januar 2025 einen qualifizierten Mietspiegel für das gesamte Stadtgebiet veröffentlicht. Damit gilt unter anderem eine Mietpreis-Bremse in Dortmund. In der Regel darf die Miete bei Neuverträgen (ab dem 1. März 2025) nicht mehr als zehn Prozent oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.
Der Dortmunder Mieterverein prangert jetzt allerdings Mieterhöhungen bei bestehenden Verträgen an – und droht Vonovia mit Konsequenzen. Der Mieterverein spricht von versteckten Mieterhöhungen durch den Bochumer Wohnungskonzern. Der wehrt sich auf Nachfrage von DER WESTEN gegen die Vorwürfe.
Schwere Vorwürfe gegen Vonovia aus Dortmund
Dem Dortmunder Mieterverein liegen nach eigenen Angaben zahlreiche Belege für Mieterhöhungen der Vonovia vor, die der Dortmunder Mietspiegel nicht vorsehe. Dabei gehe es um plötzlich aufgeführte Gebühren beispielsweise für einen Waschmaschinenstellplatz in der Wohnung oder eine Handtuchhalterheizung in einer Neubauwohnung.
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Für den Handtuchheizkörper würden neuerdings beispielsweise 0,25 Euro pro Quadratmeter (knapp 14 Euro pro Monat) in einem Neubau von 2017 in der südlichen Innenstadt fällig. „Vonovia begründet diese Zuschläge weder inhaltlich noch der Höhe nach“, wettert der Mieterverein und wundert sich: „Eine solche Fantasie aus jeder Kleinigkeit Geld zu machen, kennt der Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. bisher nur von Vonovia, wenn neue Betriebskostenarten eingeführt werden.“
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So reagiert Vonovia auf die Vorwürfe
Vonovia bestätigte auf Nachfrage von DER WESTEN, dass aktuell Mieterhöhungsankündigungen in einem Teil der Wohnungen des Konzerns in Dortmund verschickt worden seien – das alles auf Grundlage des genannten Mietspiegels. Der habe dabei geholfen, Wohnungen individuell zu bewerten.
„Es kommt hierbei auch vor, dass Mieterinnen und Mieter für ein Merkmal viele Jahre keine Zuschläge zahlen mussten“, so eine Konzernsprecherin zu den Vorwürfen des Mietervereins und ist der Ansicht: „Damit ist der Zuschlag aber nicht falsch.“
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Es im übrigen sogar möglich, dass in Einzelfällen Mietminderungen auf Grundlage der Analyse nötig seien. Auf konkrete Fälle ging die Vonovia-Sprecherin zwar nicht ein, rief ihre Mieter aber bei individuellen Fragen zur Kontaktaufnahme auf: „Wir tauschen uns gern mit unseren Mietern aus und freuen uns, wenn der Mieterverein die Anfragen bündelt.“
Dazu dürfte es wohl auch kommen. Denn der Mieterverein geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Mieterhöhungen in den allermeisten Fällen nicht gerechtfertigt seien und kündigte an, die im Zweifel in Gerichtsverfahren klären zu lassen. Denn aus Sicht des Mietvereins würde der Mietspiegel durch solche Praktiken nach oben getrieben. Und das hätte wiederum Folgen für alle Neuvermietungen in Dortmund.