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Annalena Baerbock erlebt üble „Abartigkeiten“ durch Männer

Wenn Männer Grenzen überschreiten. Annalena Baerbock spricht über üble Erfahrungen, die viele Frauen teilen.

Annalena Baerbock über Belästigungen durch Männer.
© IMAGO/Future Image

Das ist Annalena Baerbock

Annalena Baerbock ist die erste Frau im Amt des Außenministers. Wir stellen die grünen Politikerin vor.

Kurz vor der Bundestagswahl ziehen die prominenten Parteispitzen von Fernsehsendung zu Fernsehsendung, von Wahlkampfveranstaltung zu Wahlkampfveranstaltung – oder, wie in Annalena Baerbocks Fall – zu einem Podcast.

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Mitte Februar war sie bei dem Funk-Format „Absolute Mehrheit“ zu Gast, in dem es um politische Ideen geht. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Reformen eine Partei umsetzen würde, wenn sie entsprechend dem Podcast-Namen eine absolute Mehrheit hätte. Ein wichtiges Thema dabei für die Grünen-Politikerin: Hass und Übergriffe im Netz.

Baerbock überrascht im Podcast

Beides gehört online zum täglich Brot. Ein zumindest halbwegs freundliches Miteinander, das im realen Leben gelebt wird, sucht man in den dortigen Privatnachrichten und Kommentaren oft vergebens. Das kennt auch Annalena Baerbock aus eigenen Erfahrungen.

Gegenüber Podcast-Host Victoria Reichelt erklärt die Grünen-Politikerin: „Ich weiß, was bei mir in den Kommentarspalten passiert. Ich schaue da nicht täglich rein, weil wie wir gesagt haben: Manches ist auch Schutz.“ Doch manchmal wage sie einen Blick und was sie dann sieht, schockiere sie immer wieder. Denn als Frau triggere sie immer wieder „sexuelle Abartigkeiten“ von Männern, so Baerbock.

„Hast du schon mal eine Vagina zugeschickt bekommen?“

In Bezug auf das, was sie geschickt bekomme, erklärt sie: „Das kann man sich einfach manchmal kaum vorstellen. Was manche ja fast lustig ‚Dick Pic‘ nennen, Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, die kennen das leider.“ Ebenso wie manche Teenagerinnen.

„Ich habe mal aus Scherz meine männlichen Kollegen gefragt: ‚Hast du auch schon mal eine Vagina zugeschickt bekommen?'“ Doch diese seien von solchen unschönen Überraschungsmomenten bisher verschont geblieben, sind sogar geschockt, wenn sie das gefragt werden. Aus Sicht von Annalena Baerbock sei es allerdings kein Zufall, dass Männer hiervon nicht betroffen seien.


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An ihre politischen Kollegen appelliert Baerbock deshalb, dass es wahnsinnig wichtig sei, immer zu schauen, was im Netz eigentlich passiere. Und das auch nicht nur in den eigenen Kommentarspalten. Denn jeder könne ein Opfer werden. Deshalb sollten alle helfen, um das Internet zu einem besseren Ort zu machen – auch, wenn man von Problemen selbst vielleicht nicht betroffen ist.