Ob ganz pur, auf einem knusprigen Brötchen oder zusammen mit einer Portion „Pommes Schranke“ (oder auch Pommes rot-weiß genannt) – in der Pottstadt Oberhausen gibt es kaum ein kulinarisches Highlight, das mehr Herzen erobert als die Currywurst.
Doch in einer kleinen Imbiss- und Grillbude in Oberhausen-Osterfeld geht man noch einen Schritt weiter: Hier werden nicht nur extra große Portionen angeboten, sondern für manche gibt es die Wurst sogar kostenlos. Doch niemand scheint dieses Angebot annehmen zu wollen – der Grund dafür ist herzzerreißend.
„Currywurst aufs Haus“ in Oberhausen: Inhaber verrät Gründe
„Warmes Essen für Bedürftige – Wenn du Hunger hast und gerade nicht weißt, wie du es bezahlen sollst, dann komm einfach vorbei! Unsere Mädels Jenny, Andrea und Anita haben ein gutes Gespür dafür und entscheiden vor Ort, wer heute mal eine Pommes mit Currywurst aufs Haus bekommt.“
++ Gasometer Oberhausen: Plötzlich geht die Nachricht um – Besucher können es nicht fassen ++
Mit diesem ehrlichen Facebook-Post vom 7. Februar begann alles – der Imbiss „Extrasatt“ aus Oberhausen wollte mehr tun, als nur Wurst zu verkaufen. Sie wollten etwas Gutes tun. Doch dabei stehen sie vor einem Problem, das tief unter die Haut geht, wie Inhaber Christian Hesselmann gegenüber DER WESTEN erklärt.
Nicht leicht, arme Menschen zu erkennen
„Es ist nicht leicht, Menschen mit finanziellen Nöten zu erkennen“, wie der Eigentümer erklärt. Er betont, dass seine Mitarbeiterinnen es nur dann merken, „wenn sich die Menschen von sich aus äußern.“ Durch ihre enge Verbindung zu ihrer Stammkundschaft im Stadtteil Osterfeld erkennen sie, wer gelegentlich etwas umsonst bekommen könnte und wer nicht immer das nötige Geld dabei hat.
![Oberhausen NRW: Imbiss](https://www.derwesten.de/wp-content/uploads/sites/8/2025/02/img-0108-e1739440444392.jpg?w=1024)
Für das kleine Team ist es jedoch keine einfache Situation, denn häufig kommen die Menschen, die „weniger Geld haben“, in den Imbiss und greifen zu einem Getränk – und nicht zur Currywurst. Natürlich können sie nicht einfach sagen, dass jemand „kein Bier trinken soll.“ Aber Christian Hesselmann und seine Truppe können diesem Menschen zumindest etwas zu essen anbieten – und das umsonst.
Jeder zahlt, was er kann
Ihre Herangehensweise ist genauso individuell wie die Menschen, die sie unterstützen wollen. Oft erklären sie den Kunden, dass die Person „zahlen soll, was sie kann“. Im Laden gibt es keine direkten Aufforderungen, sondern eine offene Kommunikation. Denn wie Christian Hesselmann weiter erklärt: „Keiner kommt hier rein und sagt: ‚Können Sie mir mal etwas umsonst geben?‘“
Es ist das kleine Team vor Ort, das entscheidet, wem geholfen wird – und das mit ganzem Herzen. Der Laden-Chef zu DER WESTEN: „Armut betrifft schließlich jeden, und viele wissen darüber Bescheid, aber reden nicht darüber.“ Und weiter: Es gibt auch viele, die nutzen das aus.“ Trotzdem hören die Mitarbeiterinnen auf ihr Bauchgefühl, wie eine von ihnen, Anita, betont. Und dieses Gefühl ist meistens richtig.
++ Centro Oberhausen: Jetzt ist es raus! Das ändert sich am Einkaufszentrum ++
Oberhausen: Menschen im Netz feiern Aktion
Auch Inhaber Hesselmann möchte klarstellen: „Wir wollen helfen, wo es gebraucht wird. Es ist eine Herzenssache.“ Und genau das wissen auch die Menschen, und zwar in ganz NRW. Auf den Facebook-Aufruf reagieren viele positiv und ermutigen dazu, dass sich „niemand schämen muss“, Hilfe anzunehmen.
Mehr News:
Eine Userin schreibt: „Ihr seid klasse! Ich freue mich für all jene, die bei euch ein warmes Essen bekommen und damit ein Stück Liebe erleben. Vielen Dank!“ Ein anderer Nutzer fügt hinzu: „Klasse Sache!“