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Karneval in NRW in Gefahr? Polizei kündigt verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an

Der Anschlag in München hat auch Konsequenzen für Karneval in NRW. Die Polizei hat bereits massive Sicherheitsvorkehrungen angekündigt.

Karneval Polizei
© IMAGO/NurPhoto

Anschlag in München - Auto rast in Menschenmenge

In München ist ein Auto in eine Verdi-Demo gefahren. Berichten zufolge soll es zahlreiche Verletzte geben.

Viele Jecken und Narren sind schon in heller Vorfreude auf die fünfte Jahreszeit in Deutschland. Besonders in den NRW-Hochburgen Köln und Düsseldorf wird Karneval groß gefeiert. Doch kurz vor dem großen Fest herrscht aufgrund der Tat eines Einzelnen Schockstarre im ganzen Land – abermals. Denn kam es am Donnerstag (13. Februar) in München zu einem Anschlag auf eine Menschengruppe.

Ein Afghane raste mit einem Auto in eine Gruppe von Verdi-Demonstranten – 28 Menschen wurden verletzt (hier alle Einzelheiten). Erneut wird die Sicherheitsfrage in Deutschland gestellt. Im Gespräch mit DER WESTEN hat Florian Leitner, Bundesvorsitzender der Polizei-Gewerkschaft München, bereits Maßnahmen angekündigt. Diese werden auch das Geschehen rund um Karneval in NRW betreffen.

Karneval in NRW: Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

„Nach solchen schrecklichen Taten, wie wir sie wieder in München erlebt haben, ist klar, dass man reagieren muss. Die Sicherheitsvorkehrungen werden bundesweit nochmal verschärft“, wird Florian Leitner von der Polizei-Gewerkschaft München gegenüber DER WESTEN deutlich. Und weiter: „Das betrifft aber nicht nur Karneval, sondern auch Konzerte, Demos oder Fußballspiele.“

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Die erste Maßnahme sei auf jeden Fall die Aufstockung des Polizei-Personals bei Großveranstaltungen wie Karneval in NRW. Auch wenn die Polizei fast schon nicht mehr genau wisse, wo sie die Einsatzkräfte hernehmen sollten, da sie „einfach an der Grenze“ seien. „Der Schrei“ nach Personal, wie es Leitner nennt, werde immer lauter.

Polizei nimmt Politik in die Pflicht

Unterstützung könnte es auch von privaten Sicherheitsdiensten geben. Aber auch andere schnelle Maßnahmen spricht der Polizist an, jedoch stehe die Politik im Wege: „Videoüberwachung im öffentlichen Raum wäre eine Unterstützung der Polizei. Ist aber in der politischen Diskussion immer wieder schwierig, weil sich hier gerne hinterm Datenschutz versteckt wird. Ist aus unserer Sicht aber zwingend erforderlich.“ Weitere Überlungen seien auch technische Sperren.


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Aber müssen sich Feiernde und Teilnehmende von Karnevalsveranstaltungen noch auf weitere Einschränkungen gefasst machen? „Sollen wir jede Karnevalsveranstaltung jetzt absperren mit einem Bauzaun oder Einlasskontrollen machen? Ich glaube nicht, dass das die Bevölkerung haben will – das kann auch nicht der richtige Weg sein“, so Leitner.

Gleichzeitig macht der Polizei-Gewerkschafter jedoch deutlich: „Hundertprozentige Sicherheit wird es leider nie geben, um solche Einzeltaten zu verhindern.“ Die Freiheit im Land sollte auch durch solche schlimmen Ereignisse nicht eingeschränkt werden, aber damit sich die Menschen wieder sicherer fühlen, sei vor allem die Politik gefragt.