In der Formel 1 ist der Traum einer spektakulären Rückkehr groß! Genauer gesagt geht es dabei um einen Afrika-GP. Vor 20 Jahren fand zuletzt ein Rennen auf dem Kontinent statt. Beim Rennen auf dem Kyalami-Circuit 1993 siegte Alain Prost vor Ayrton Senna.
Es sollte der bislang letzte Grand Prix in Afrika sein. Seit Langem macht nun ein anderes Land auf dem Kontinent auf sich aufmerksam: Ruanda will unbedingt ein Formel-1-GP austragen. Erste Signale von beiden Seiten waren positiv. Doch jetzt gibt es Aufregung im Land und im Nachbarstaat. Ein blutiger Konflikt ist entfacht.
Formel 1: Widerstand gegen langersehnte Rückkehr
Was ist passiert? Noch bevor Ruanda vom ersten Formel-1-Rennen träumen kann, wird das Land bereits infrage gestellt. Es gibt nämlich Bedenken darüber, in das afrikanische Land zu reisen. Grund dafür ist ein Konflikt an der Grenze zu Kongo. Von Ruanda unterstützte Rebellen haben eine Stadt im Nachbarland eingenommen, was zu einem hohen Flüchtlingsstrom und Spannungen zwischen den beiden Staaten geführt hat.
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Kongos Außenministerin Therese Kayikwamba Wagner wendet sich jetzt mit einem emotionalen Aufruf an die Verantwortlichen der Motorsport-Königsklasse. „Ich schreibe, um meine tiefe Besorgnis über die laufenden Gespräche der Formel 1 mit Ruanda über die Austragung eines Grand Prix in dessen Hauptstadt Kigali auszudrücken“, heißt es in ihrem Brief.
Und Wagner weiter: „Ruanda hält derzeit gemeinsam mit der M23 einen großen Teil des Ostens der Demokratischen Republik Kongo besetzt und hat über 700.000 Kongolesen vertrieben. Ich begrüße zwar den Wunsch der Formel 1, einen Grand Prix in Afrika auszurichten, aber ich bezweifle, dass Ruanda unseren Kontinent am besten repräsentiert, und fordere Sie auf, die Verhandlungen zu beenden und Ruanda als potenziellen Gastgeber auszuschließen.“
„Ist dies wirklich das beste Land, um Afrika im globalen Motorsport zu vertreten?“
In der vergangenen Formel-1-Saison fand die traditionelle FIA-Gala sogar in Ruanda statt. Dort hatte der ruandische Präsident seinen Wunsch verkündet, in seinem Land ein Grand Prix ausrichten zu lassen. Wagner hält das für keine gute Idee. „Will die Formel 1 wirklich, dass ihre Marke durch eine blutige Verbindung mit Ruanda beschmutzt wird? Ist dies wirklich das beste Land, um Afrika im globalen Motorsport zu vertreten?“, so die Außenministerin Kongos.
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Die F1-Bosse um Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohamed Ben Sulayem werden sich die Situation im afrikanischen Land in den kommenden Monaten ganz genau anschauen. Wenn sich die Lage nicht beruhigt, kann an ein Rennen hier nicht gedacht werden.